Es ist Sonntag – domenica – und Bayern hat sich mit der Schweiz zusammengetan um einen Ausflug zu machen. Weil Maria jeden Tag so liebevoll für mich sorgt wollte ich ihr einen freien Sonntag gönnen und habe versucht ihr am Samstag zu sagen, dass sie kein Frühstück für mich machen muss. Maria war kurz vor der Ohnmacht! Ich könne doch nicht ohne einen Caffé e un collazione aus dem Haus gehen 🙂 Also war sie schon morges auf um mich mit Frühstück und Sicherheitshinweisen zu versehen. Das morgendliche Gespräch dehnt sich immer mehr aus, wir sprechen über aktuelle Themen und auch über unsere privaten Belange. Es macht Spaß und meine Lieblingswörter sind definitiv ma und perche 🙂
Über kleine verschlungene Straßen geht es nach San Leo, una piccola citta in der Provinz Rimini.
Wir genießen erst das geschäftige Treiben in einer kleinen Bar und machen uns dann auf dem Weg zur Burg von San Leo. Die Kirchen meiden wir heute weil weder ich mit kurzem Rock noch Karin mit kurzer Hose „kirchentauglich“ angezogen sind 😉
Da ich euch jetzt nichts über meine umfassenden geschichtlichen Kenntnisse vormachen will zitiere ich hier ganz offiziell Wikipedia:
Festung San Leo
Die eindrucksvolle Festung oberhalb von San Leo liegt weithin sichtbar auf einer Höhe von 600 Metern. Sie besitzt einen ungefähr dreieckigen Grundriss mit zweiflügeligem Gebäudekomplex am steilen Abhang des in römischer Zeit als Mons Feretrius benannten Stadtberges; die gegenüberliegende Seite wird von zwei mächtigen Rundtürmen aus der Renaissance geschützt. In römischer Zeit soll auf der Felskuppe von San Leo ein Tempel für den Gott Iuppiter feretrius gestanden haben. Den Ausbau zur ursprünglich viereckigen Festung (am Bergabhang stürzte ein Teil der Burganlage in den Abgrund) unternahm im späten 15. Jahrhundert der Architekt Francesco di Giorgio Martini aus Siena nach dem Willen des Herzogs von Urbino, Federico von Montefeltro, und schuf so eine praktisch uneinnehmbare Festung.
Seit dem 18. Jahrhundert diente die Festung von San Leo dem Vatikan als Kerker. In den Jahren 1791 bis 1795 verbrachte hier als berühmtester Gefangener der Alchimist, Arzt und Freimaurer Giuseppe Balsamo, besser bekannt unter dem von ihm selbst erfundenen Namen Graf Alessandro Cagliostro, vier Jahre qualvoller Haft, nachdem er von der Heiligen Inquisition wegen Ketzerei zum Tode verurteilt und seine Strafe von Papst Pius VI. (1775-1799) in lebenslange Haft umgewandelt worden war. Er starb am 26. August 1795 in einem engen, als „pozzetto“ (italienisch Brunnen) bezeichneten Verlies der Festung. Diese ist heute ein Museum: Zu besichtigen gibt es neben alten Möbelstücken und Waffen (vom Mittelalter bis zum Zweiten Weltkrieg) einen Folterkeller mit den einschlägigen Folterwerkzeugen und die Zelle, in welcher der angebliche Graf Cagliostro bis zu seinem Tod einsaß. Der Hochstapler und Alchimist starb wohl an der Syphilis; ein Mordanschlag seiner Wärter ist unwahrscheinlich.
Absolut beeindrucken und unfassbar schön ist der Ausblick den man von jeden Winkel der Burg aus hat. Diese Weite und diese Ruhe sind wunderschön und so beeindruckend. Manchmal braucht es so wenig um einem einfach Ruhe und Zufriedenheit zu finden…
Die oben beschriebenen Folterwerkzeuge lassen nachdenklich werden. Ich finde es sehr erschreckend wie „krank“ die Leute zu jeder Zeit waren. Wieviel Mühe und Aufwand sie investiert haben um andere Menschen zu verletzen. Es ist das eine diese Dinge zu sehen und die Wirkungsweise zu erfahren und das andere sich vorzustellen das tatsächlich Menschen darunter leiden mussten… Wie um das zu bestätigen beginnt es draussen furchtbar zu donnern…
Wir machen uns langsam auf den Weg und Karin hat ihren Heidenspaß dran dass mir die Füße weh tun weil ich flache Schuhe anhabe – später an diesem Tag werde ich noch meinen Spaß haben weil sie hohe Schuhe anhat, aber dazu später mehr.. 😉
Wir schaffen es genau bis zum Auto dann setzt ein kurzer Regen ein – uns ist das egal weil wir über wunderschöne Straßen schon unterwegs zum nächsten Ziel sind – San Marino
Buon giorno Mia
sono qui in lavoro e ho legge la tua descrizonion di san Leo. Anch´io vorrei stare qui.
Genug des italieneischen Gestöpsels, da habe ich jetzt leider keine Zeit dafür. Jedenfalls werde ich wieder an meinen Urlaub in den Marken
erinnert.
E la prossima fine settimana? Forse Arezzo?
Ciao Uwe
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Ciao Uwe, da ich bereits am Sonntag nach Hause fahre wird es mit Arezzo nichts mehr werden, aber ich bin ja nicht zum letzen Mal hier 😉
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Ich wette du kommst zurück, wie ein ganz neuer Mensch! So viele Eindrücke und Erlebnisse in so kurzer Zeit. Einfach nur schön!
Hättest sicherlich nicht gedacht, dass du so gut vorankommst und dich so gut dabei fühlst.
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Ich denke das die Zeit hier in mir tatsächlich viel verändert hat und die Erinnerung an diese Zeit wird mich immer sehr positiv begleiten – Vor allem war ich mit Sicherheit nicht zum letzten Mal hier…
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