Kurz nachdem wir San Leo verlassen hatten war der Regen schon vorbei und wir waren bei strahlendem Sonnenschein unterwegs nach San Marino. Der Weg führte uns über enge Serpentinen und mehr als einmal waren wir uns nicht wirklich sicher ob wir nicht irgendwo ein Schild übersehen haben 😉 Mein lebendes Schweizer Navi hatte aber immer den Überblick und so haben wir am späten Nachmittag San Marino erreicht.
Wir hatten uns ganz bewusst dafür entschieden jetzt keine weitere Besichtigung zu starten, sondern den Tag mit ein bisschen bummeln und einem guten Essen abzuschließen. Neben zahlreichen Schmuckgeschäften gibt es in San Marino natürlich auch Schuhgeschäfte und – wen wundert es wirklich – ich musste natürlich mal „kurz“ in den Laden um mich von sämtlichen namhaften Schuhdesignern inspirieren zu lassen. Und siehe da – nachdem Karin zuerst noch edle Turnschuhe probiert hatte, konnte ich sie tatsächlich überreden High Heels zumindest einmal zu probieren 🙂 Unglaublich sie gab mir sogar recht dass man in den richtigen Schuhen sehr gut gehen kann und noch unglaublicher sie hat sich tatsächlich dazu hinreißen lassen ihr erstes Paar High Heels zu kaufen 🙂
Und ganz ehrlich – ganz egal was Karin jetzt sagt, aber auf dem zweiten Bild sieht man wie glücklich Frau sein kann wenn sie Schuhe kauft und vor allem dann wenn es gleich 3 Paar Schuhe sind 🙂
Ich persönlich bin ganz brav bei einem Paar geblieben… Ja, da staunt ihr 🙂 Und so ist passiert woran wahrscheinlich nicht mal Karin geglaubt hat, sie hat tatsächlich mehr Schuhe gekauft als ich.
San Marino hat definitiv viel zu bieten: Kultur, Museen und auch viele witzige Sachen wie das Museum der Kuriositäten oder das Museum der Vampire…
Die wenigen Stunden die uns noch bis zur Heimfahrt blieben wollten wir einfach nur genießen. Ganz zufällig konnten wir die Wachablösung beobachten und haben dann in einem netten kleinen Lokal hoch oben ein wunderbares Essen genossen und einen unbeschreiblich schönen Sonnenuntergang beobachtet…
Der Heimweg hat sich noch ziemlich witzig gestaltet 🙂 Nachdem wir festgestellt haben, dass computergesteuerte Toiletten ziemlich gewöhnungsbedürftig sind 😉 waren wir uns auch nicht mit meinem Navi einig und nicht nur ich brauche einen Italienischkurs sondern auch mein Navi… Die Aussprache der italienischen Straßennamen ist noch ein bisschen verbesserungswürdig und sorgte immer wieder für viel Spaß.
Fazit dieses Tages? Es ist nicht wichtig woher man kommt und wer man ist, wichtig ist die Bereitschaft auf Menschen zuzugehen und sie so zu nehmen wie sie sind. Es ist nicht wichtig wie sich jemand kleidet oder wie er lebt, weder Haut- noch Augenfarbe oder Nationalität zählen. Hohe Schuhe – flache Schuhe, kurze Haare – lange Haare, tätowiert oder nicht: Das alles ist unbedeutend und wir sollten uns statt dessen eine ganz andere Frage stellen:
Macht es das Leben nicht erst interessant wenn man sich mit Menschen unterhalten kann die andere Ansichten haben? Menschen die ein anderes Leben führen und die einem Einblicke in ihr Leben gewähren? Andere Ansichten zu hören die einen vielleicht auch dazu bewegen über den Tellerrand zu schauen? Und vielleicht trägt diese Bereitschaft zur Offenheit und Weitsicht ein bisschen dazu bei Menschen als Individen und sich sich die Mühe machen zuzuhören und alles was im Leben passiert als eine Bereicherung zu sehen. Es lohnt sich auf jeden Fall…
In diesem Sinne – buona giornata…
Sehr weise und so wahr!
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So viel Philosophisches am frühen Morgen. Aber wahr.
Wurde auch gleich wieder an meinen Sommerurlaub erinnert. Wir hatten den selben Blick mit Sonnenuntergang von unserem badzimmer im Hotel Titano aus, und das Rathaus mit wachablösung konnte man vom Frühstücksraum sehen
Uwe
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