Während ich immer noch total beeindruckt davon bin dass ich auf dem Berg bin vergesse ich doch total den Haken an der Sache…
Wenn man irgendwo rauf fährt muss man in der Regel auch wieder irgendwann runterfahren. Irgendwann beginnt in meinem Fall nachdem wir Beweisbilder gemacht haben. Wir fahren in überschaubaren Etappen ins Tal und immer wieder beweist mein Skilehrer dass er mich bremsen kann wenn ich wieder einmal vergesse das ich die Ski nach innen und nicht nach aussen drehen muss 😉
Auf dem Weg nach unten verlässt mich die Kraft und auch hier kann ich mich wieder auf die perfekte Betreuung verlassen. Ohne großes Gerede nimmt Georg mich ein Stück im Tandem als Passagier mit und ich muss einfach nur stehenbleiben. Das letzte Stück fahre ich dann wieder selbst und als wir in den Jugend -Skizirkus einfahren ist auf einmal alles ganz leicht. Ich hätte nicht gedacht dass man an einem Tag soviel lernen kann!
Ich bin so unendlich stolz auf mich und todmüde…
Essen, duschen, in`s Bett fallen und schlafen zu mehr bin ich nicht mehr zu gebrauchen. Und irgendwie habe ich im Bett das Gefühl als wenn meine Beine immer noch skifahren würden 🙂
TAG 2
Am Sonntag wird erst einmal gemütlich gefrühstückt und die Eindrücke des letzten Tages verarbeitet. Der Muskelkater ist nur leicht an den Waden zu spüren, also bin ich bereit – bereit für Tag 2 als angehendes Skihaserl 😉
Heute gibt mir Georg die Möglichkeit alles noch einmal auszuprobieren (abgesehen von meinem Skilift-Stunt) Er korrigiert anfänglich noch und lässt mich dann alleine üben. Als die einfachen Sachen klappen trau ich mich wieder auf das längere Förderband, das mit dem unheimlichen Ausstieg… 😉
Und ich schaffe es, mein Bremsweg ist lang, das Aussteigen dürfte noch schneller werden aber ich schaffe es. Stolz steh ich auf dem Berg, der wahrscheinlich für versierte Fahrer eher ein „Bergerl“ ist und schau nach unten…
War das gestern auch schon so weit???? Und so steil??? Und wie bin ich gestern eigentlich von der Ausfahrt in die Position zur Abfahrt gekommen. Kurz stellt sich Panik ein und ich überlege sogar einige Sekunden ob es jemanden auffallen würde wenn ich die Ski einfach ausziehe und zu Fuß runtergehe. Aber dann siegt mein Kampfgeist. Ich habe es am Tag vorher geschafft – ich werde es auch heute schaffen!!! Also mal kurz den Superhelden in mir rausgeholt und tief durchgeatmet und los geht es…
…und es geht – und wie es geht…
Mein Plan steht, ich nehme mir vor so oft auf dieses Förderband zu steigen bis ich oben:
- Schnell und ohne Panik aussteige
- den Ausstieg sofort im Pflug runterfahre
- noch während der Fahrt die Kurve nach rechts einleite
- und ohne zu stoppen im Tempowechsel nach unten fahre
- WICHTIGSTES ZIEL: Beim Bremsen unten muss es dieses tolle Geräusch machen…
Was soll ich sagen? Es hat genau 26 Abfahrten gedauert…
Dann habe ich aufgehört und bin zufrieden und mit einem großen Grinsen nach Hause gefahren. Genau wie es mir mein Skilehrer vorhergesagt hat…
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an einen hervorragenden Lehrer:
Georg Göttl von der GS Schneesportschule
Er ist wirklich ein Skilehrer mit Leib und Seele und er hat an diesem Wochenende nicht nur einen soliden Grundstock zum Skifahren gelegt sondern mir auch sehr viel über Anatomie und Biomechanik, Bewegungsabläufe und vieles mehr beigebracht. Bei all dem hatte ich unheimlich viel Spaß und in jedem Moment 100% Vertrauen. Dafür ein ganz herzliches Dankeschön
http://www.gs-schneesportschule.de/
Ich werfe einen letzten Blick zurück und kaum zuhause mache ich schon den nächsten Termin aus, denn jetzt hat mich das Fieber gepackt…