Die Alpenüberquerung – Der 4.te Reittag

Der 4.te Reittag – Es menschelt…

Der Tag 4 ist wohl irgendwie ein verhexter Tag. Nicht nur, dass dieser Tag (auch mit Abstand betrachtet) der schlimmste Tag dieses Rittes war, nein, er ist auch einfach verschwunden. Also zumindest ist er aus meiner Seite verschwunden. Ich hatte den Artikel in meinem Blog am Samstagabend online gestellt und am Sonntagmorgen war er weg. Ich bin wirklich froh, dass ich von einigen von euch schon Reaktionen erhalten habe, denn sonst würde ich jetzt wahrscheinlich an meinem Geisteszustand zweifeln. Aber heißt es nicht immer man wächst an seinen Aufgaben? So soll es wohl auch dieses Mal sein und ich fange noch einmal ganz von vorne an.

Wir sind also bei unserem vierten Reittag. Es ist mittlerweile Sonntag. Wie jeden Morgen ist auch heute beim Frühstück eine Art „Vorbesprechung“. Dieses Mal erfahren wir zwischen Kaffee, Semmel und Ei, dass wir eventuell auf freilaufende Kaltblüter treffen werden und dann einfach davon traben sollen. Aha… Ich bin irritiert und sehe an den Blicken der anderen Teilnehmer, dass es Ihnen ähnlich ergeht. Was ist mit dem Herdentrieb? Was mit der Tatsache, dass dies eine direkte Aufforderung zum hinterher rennen ist? Oder mache ich mir umsonst Gedanken, weil diese besonderen Kaltblüter ein Holzbein haben und nicht so schnell humpeln können wie wir traben? Vielleicht hängen sie an einer Kette wie ein Hofhund oder sind sie vielleicht einfach besser erzogen als unsere Pferde und sagen sich „Ach, das sind ja die Wanderreiter. Da müssen wir stehen bleiben!“?

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Ich kann die Aussage nicht nachvollziehen und will mehr wissen. Meine Frage ob diese Vorgehensweise wirklich so intelligent ist, wird im ersten Anlauf nicht beantwortet. Auf mein mehrfaches Nachfragen bekomme ich dann aber noch eine zusätzliche Auskunft. Die Reiter, die offene Westernzügel haben, sollen nach außen gehen und mit dem wedelnden Zügeln den anderen die Pferde vom Leib, bzw. vom Pferd halten. Das hätte bisher immer geklappt. Das ich da aber nicht selbst drauf gekommen bin? 😉

Nachdem also der Umgang mit fremden Vierbeinern geklärt ist, kommt die nächste Information. Heute überqueren wir die Fernpass-Straße, da müssen wir uns alle beeilen um gemeinsam rüber zu kommen und wir müssen die Packtaschen abnehmen, weil wir eine Brücke überwinden müssen, die um eine Felsnase herumführt und äußerst gefährlich ist. Irgendwo wäre irgendwann ein Italiener an sowas schon mal hängengeblieben und soll mitsamt panischem Pferd abgestürzt sein. Die Information mit den Packtaschen und der zügigen Überquerung der Straße finde ich wichtig und sehr gut. Den Rest? Lasst es mich so sagen: Ich bewundere jeden Tag aufs Neue das psychologische Fingerspitzengefühl…

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Ich beschließe erst einmal abzuwarten und bin froh, dass Georg schon bei den Pferden ist. Das entsetzte Gesicht seiner Frau zeigt mir, dass sie die Auskünfte über den Tagesverlauf ebenfalls nicht sehr beruhigend fand.

Ich bin in diesem Moment sehr froh, dass wir uns entschlossen haben diesen Ritt gemeinsam zu machen. Wir kennen uns sehr lange und sind ein eingespieltes Team. Jeder weiß was er kann und vor allem wissen wir, dass wir uns blind aufeinander verlassen können. Eigentlich hatten wir den Plan entspannt ganz hinten zu gehen, einfach und locker mitzureiten und uns um nichts zu kümmern – schließlich haben wir Urlaub. Seit dem ersten Reittag ist uns jedoch klar geworden, dass man die Augen nicht so verschließen kann und so sichern wir die Gruppe von hinten ab, Georg blockt Straßen und vieles mehr. Viele Mitreiter wissen das mittlerweile zu schätzen und die meisten unserer Mitreiter sind auch wirklich super nett. Es ist dieser Spaß den wir miteinander haben, der uns immer wieder davon abhält abzubrechen. Während wir die Paddocks abbauen und die Pferde satteln, machen Georg und ich unsere persönliche Tagesbesprechung und wie immer ist klar, dass wir auf uns selbst aufpassen müssen und je nach Situation entscheiden werden.

Die Besitzerin von Siri hatte gestern ganz offen die Frage gestellt, ob es für jeden in Ordnung ist, wenn sie heute mitkommt. Sie will keinem zur Last fallen, weiß aber nicht ob ihre Stute die Tagesetappe durchhält. Ich war positiv überrascht, dass alle zugestimmt haben. Vielleicht täuscht man sich doch in manchen Menschen und sie können nur nicht so aus sich raus kommen.

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So geht es also heute wieder mit der kompletten Gruppe los. 10 Pferde – 10 Reiter und es startet wunderschön im sonnigen Frühnebel. Als wir in den Wald kommen, beeindruckt die Schönheit der Natur erneut und trotz manch seltsamer Situation gibt es durchaus auch witzige Begebenheiten. (Auch wenn ich diesen Witz bisher für mich behalten habe 😉 )

Wir müssen steil bergab gehen und deshalb führen wir. Ganz vorne wird ein Zitronenfalter entdeckt der auf einer Distelblüte sitzt. Wie bei Kindern wird diese Entdeckung nach hinten weitergegeben. „Zitronenfalter, Zitronenfalter, Zitronenfalter..“ Das wiederholt sich 9x bis es bei mir ankommt. Da ich ganz hinten bin und das Tempo gerade überschaubar ist, beschließe ich ein Bild von dem legendären Zitronenfalter zu machen, den alle so toll finden. Ich zücke also mein Handy und visiere ihn an, während ich in der anderen Hand die Zügel meines Pferdes halte. Bevor ich abdrücken kann macht es einen Haps… Ich starre entgeistert mein Pferd an. Er leckt sich genüsslich über die Lippen und sieht zufrieden aus. Vollkommen ungerührt kaut er Distelblüte mit Füllung. Da wo mal der Zitronenfalter war, ist jetzt nichts mehr. Obwohl es makaber ist, muss ich grinsen. Ob mein Pferd jetzt wohl Schmetterlinge im Bauch hat? Ich beschließe diese spannende Frage nicht mit meinen naturverbundenen Mitreitern zu diskutieren, denn das würde Soleos Image als nettes Pferd mit Sicherheit zerstören.

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Distel ohne Blüte und Zitronenfalter 😉

Wir reiten weiter Richtung See. Heute nicht nur, weil es auf dem Weg liegt und die Organisatorin dort Bilder machen will, sondern auch weil eine Mitreiterin Probleme mit dem Sattel hat und der Papa den Ersatzsattel bringt. Solche Papas sind wirklich Gold wert. Auf dem Weg dorthin treffen wir auch wieder auf eine größere Gruppe neugieriger Kühe. Anscheinend scheint die Gruppe vergessen zu haben, dass Siri Probleme mit den Kühen hat. Für unsere Jungs ist das jedoch kein Problem, Georg geht mit Apollo links, ich mit Soleo rechts und die Pferde fangen sofort an zu arbeiten und halten die Tiere auf Abstand. Es wirkt, als wenn sie nie etwas anderes getan hätten. Es ist auch schön zu sehen, wie schnell die Stute versteht, dass ihre Jungs auf sie aufpassen und sie dann auch relativ entspannt durch die Herde geht. In der kurzen Pause die wir machen gesellt sich noch ein Reiter aus der Gruppe zu uns und so haben wir alle etwas davon. Wir leben unseren Cowboytraum und Siri muss keine Angst vor Kühen haben.

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Yehaaaa….

 

Es geht weiter und nach einem kurzen Fotoshooting beginnt der anstrengende Aufstieg. Der Weg schlängelt sich den Berg entlang nach oben und bringt die Pferde an ihre Grenzen. Nachdem wir das geschafft haben, gönnen wir ihnen eine kurze und wohlverdiente Pause bevor es weitergeht. Auf dem Weg nach unten folgt die Anweisung für die Überquerung der Fernpass-Strasse. Warnwesten an, alle unten an der Straße sammeln, Straße blocken, gemeinsam zügig antraben und immer zusammenbleiben. Ich bin beeindruckt! Das ist eine Ansage die sogar mir, mit meinem ständigen Sicherheitsdenken, keinen Grund zum Meckern gibt. Vielleicht habe ich mich doch getäuscht und es brauchte nur ein bisschen Anlauf um gut zu werden.

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Wir ziehen also die Warnwesten an und steigen weiter ab Richtung Straße. Die ersten erreichen den Straßenrand und wir sehen von oben, dass es jetzt irgendwie hektisch wird. Wir sind immer noch zu dritt dabei den Weg runter zur Straße zu kommen. Zur Erinnerung: Es ist ein Berg und geht deshalb bergab! Wir hören einen Schrei und alle rasen im Trab los. Wir stehen immer noch am Berg und ich glaube wir sind alle gerade unsagbar froh, dass wir unsere Pferde kontrollieren können. Würden sie jetzt dem Herdentrieb folgen, würden wir ohne Chance einem Auto auszuweichen auf die Straße donnern. Es wäre manchmal tatsächlich hilfreich sich umzudrehen bevor man losreitet. Goldene Regel beim Reiten in der Gruppe: Niemals die Gruppe trennen und erst losreiten wenn alle bereit sind. Das lernt man bereits in der Grundausbildung des Reitens. ABER es ist ja alles gut gegangen, wir wollen nicht schon wieder belehren und deshalb beschließen wir, uns den Tag nicht vermiesen zu lassen. Wir haben Urlaub und wollen Spaß haben.

Die nächste Unstimmigkeit kommt aber direkt auf uns zu. Genau genommen lässt sie sich nach hinten fallen. Unsere Rittführung ist sauer. 2 Reiterinnen haben sich nicht an die heilige Reihenfolge gehalten. Sie hat zwar nie direkt gesagt, dass sie keiner überholen darf, aber für sie ist das eine unverzeihliche Frechheit. Ich finde es nicht dramatisch. Jeder Reiter weiß, dass Pferde unterschiedliche Schrittlängen haben und entspannter sind, wenn man das Tempo hier anpasst. Georg und ich bremsen unsere Pferde seit dem ersten Tag und es macht nicht immer Spaß. Anstatt aber ein klares Wort zu sprechen, hat die Rittführung beschlossen sich hinten zu verstecken um den beiden eine „Lehre zu erteilen“ wenn sie sich nicht mehr auskennen. Georg und ich sollen das auch tun. Obwohl ich bisher versucht habe ruhig zu bleiben, bin ich jetzt fast gezwungen zu antworten. „Sorry, ich bin nicht im Kindergarten. Wenn du was von ihnen willst, sag es einfach“ Dieser Kommentar kommt genauso schlecht an, wie Georgs Ausführung über die Verantwortung und Aufgaben eines Rittführers. Vermutlich werden wir heute nicht die beliebtesten Reiter des Tages werden.

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Zu allem Überfluss war der Zeitpunkt ziemlich schlecht gewählt, denn der Weg hat sich verengt. Da sie sicherstellen muss, dass die Brücke bereitbar ist, wäre es jetzt an der Zeit nach vorn zu reiten und das zu prüfen. Schwierig, wenn man sich eine Engstelle schafft und dann an allen Pferden vorbei muss, auch an denen die fremde Pferde nicht so nah hinter sich mögen. Irgendwann hat sie es dann geschafft und wir hören lautes Schimpfen, können aber dank Distanz und Dialekt den Inhalt nicht verstehen. Manchmal vielleicht auch besser so …

Wir sind dann irgendwann tatsächlich an der Brücke angekommen und weil wir gelernt haben, dass wir uns besser auf uns selbst verlassen, übernehme ich die Pferde, während Georg die Brücke prüft. Als er zurückkommt, kann er uns beruhigen. Sie ist relativ neu, stabil und mit hohem Geländer und somit sicherer wie manch andere Brücke die wir schon überritten haben. Soleo und ich sichern wie immer den Schluss unserer Truppe ab und so blockiere ich jetzt auch mehrere Mountainbiker, die nicht einsehen wollen warum sie nicht vorbei dürfen. Nebenbei bemerkt, ist dieser Teil der Strecke ausdrücklich als „Schiebestrecke“ ausgewiesen. Auf das wiederholte genervte „Warum können wir nicht einfach vorbei?“ muss ich doch die bekannt liebevolle, niederbayerische Art herausholen. „Weil i des gsogt hob!“ Ahhhh, vielleicht hat er nett nur nicht verstanden, denn jetzt ist er zwar immer noch genervt, bleibt aber brav stehen. Seine Mitfahrer auch und so überqueren wir alle sicher die Brücke.

Blöderweise können meine neuen Freunde auch nach der Brücke nicht an mir vorbei, weil der Weg immer noch so eng ist und müssen warten bis wir an eine Burg kommen. Es ist die Burg Fernstein in der Gemeinde Nassareith und hier gelingt es endlich uns zu überholen. Wir bedanken uns so überschwänglich für das Verständnis und die Geduld, dass sogar die Biker lachen müssen.

Wir reiten noch ein Stück und erreichen dann unseren Picknickplatz. Bei aller Kritik an vielen organisatorischen Punkten muss man eines jedoch anerkennen. Unser Trossfahrer macht den besten Salat den man sich vorstellen kann und schafft es jeden Tag uns mit einer neuen Variante zu überraschen. Generell ist das Picknick sehr schön organisiert und sogar an Kaffee wurde gedacht. Dieser Punkt beruhigt unsere Gemüter wieder sehr, zumal jetzt auch unser Koffeinpegel aufgefüllt ist und Georg und ich dadurch schon sehr viel friedlicher werden. Mir fällt auf wie sehr man sich über Dinge freut, die man als selbstverständlich hinnimmt, z.B. unsere Pferde, die brav angebunden am Baum stehen bleiben oder Patricias Traber Paul der gechillt neben ihr döst.

Am heutigen Zielpunkt findet ein Countryfest statt und ich denke, dass wir das nach den heutigen Streitereien gut brauchen können. So können sich alle wieder beruhigen und wir morgen entspannt von vorn anfangen. Vor diesen frommen Wunsch hat der Wanderreitgott jedoch noch eine Prüfung gesetzt die es in sich hat …

Im weiteren Streckenverlauf werden wir auf einen Reitweg kommen. Lt. Organisatorin perfekt zum Galoppieren. Ich bin mir nicht mehr sicher ob es 5 oder 7 km waren, es war auf jeden Fall lang. Siri’s Besitzerin möchte ihr Pferd verständlicherweise lieber schonen, damit sie morgen nicht wieder lahmt und deshalb beschließen wir die Gruppe zu trennen. 6 Reiter nehmen die Strecke im Galopp, wir bleiben bei ihr und es schließt sich noch eine Reiterin an, so werden wir zu 4 im Trab oder Arbeitsgalopp folgen. Als wir auf die Strecke kommen, stellen 2 weitere Reiterinnen fest, dass der Untergrund steinhart ist und sie deshalb auch lieber bei uns bleiben. Das bedeutet: 4 gehen voran, der Rest folgt.

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Die Karawane der Ahnungslosen 🙂

Da wir den Weg nicht kennen, vereinbaren wir ein Treffen am Ende des Reitweges. So weit so gut. Der Boden ist sehr hart und wir gehen flotten Schritt. Alles kein Problem, alles in Ordnung. Bis zu dem Moment an dem wir am Ende des Reitweges ankommen. Denn hier ist niemand. Kein Reiter, kein Pferd, kein Hinweis, nichts.

Wir sind irritiert. Rechnen noch für einen Moment mit einem Versteck und stellen dann fest, dass es kein Scherz ist und wir tatsächlich irgendwo im nirgendwo stehen, keine Zieladresse haben, weder die Organisatorin noch sonst jemand telefonisch erreichen können und auch unsere Bitte nach Rückruf nicht erfüllt wird. Zufällig treffen wir auf ein Paar, dass die Reiter gesehen hat und uns somit die grobe Richtung weisen kann. Wir haben auf dem Weg noch einige Male das Glück auf hilfsbereite Passanten zu treffen. Je länger wir aber unterwegs sind, desto größer wird unsere Wut. Die Tatsache, dass noch immer keiner ans Handy geht, macht die Sache nicht besser. So habe ich mir einen organisierten Ritt nicht vorgestellt und so war auch noch keiner der vielen Ritte die ich bisher gemacht habe. Irgendwann erreicht die Reiterin, der ihr Sattel gebracht wurde, ihren Papa und der ist tatsächlich noch vor Ort. Er ist erleichtert von uns zu hören und fährt uns entgegen.

Unser Einlauf am Zielort, gleicht wahrscheinlich dem Einlauf der Gladiatoren. Auf den ersten Blick sehen wir, dass der Rest gut angekommen ist und bereits die Pferde versorgt hat. Es erfolgt keinerlei Begrüßung und auch sonst keine Reaktion auf das Geschehene. Ich kenne Georg viele Jahre, aber ich habe ihn noch nie so wütend gesehen. Mir fällt auf, dass er versucht seine Wut mit Beschäftigung abzubauen und ich bin überzeugt davon, dass noch nie ein Paddock so schnell und vor allem mit so tief versenkten Koppelpfosten errichtet wurde. Dann geht es ganz schnell irgendwie wie der Showdown in einem alten Western…

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Die Linedancer stampfen mit ihren Stiefeln im Takt der Musik und wir Wanderreiter stampfen auch. Allerdings nicht im Takt sondern es gleicht eher dem Stier vor dem Kampf. Einer aus der Gruppe kommt auf mich zu und ich bin kampfbereit. Er überrascht mich, als er von sich aus sagt, dass er die Aktion nicht in Ordnung fand und auf uns warten wollte. Allein konnte er sich nicht durchsetzen und ein Rückruf an die Organisation hätte wohl ergeben, dass sie weitergehen sollten. Die Organisatorin wollte uns abholen. Dazu hätte sie wohl an ihr Handy gehen sollen, oder? Ich erfahre außerdem, dass Unverständnis darüber herrschte, warum wir uns so anstellen. Das ist ein ausgewiesener Reitweg den kann man galoppieren. Ich weise darauf hin, dass dieser Begriff nur dafür steht, dass wir dort reiten dürfen und nichts über die Beschaffenheit des Bodens aussagt. Er zuckt die Achseln und schweigt. In der Zwischenzeit gibt es an der vordersten Front Tränen und Geschrei. Ich habe beschlossen mich tatsächlich komplett herauszuhalten und versorge lieber die Pferde. Letztendlich ist es Georg zu verdanken, dass sich alles wieder irgendwie beruhigt. Beim Abendessen kann man deutlich sehen, dass dies wohl eher ein oberflächlicher Frieden ist. Alle sitzen in Gruppen und es ist deutlich stiller als sonst.

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Als ich endlich im Bett liege und den Tag Revue passieren lasse, werde ich nachdenklich. Es ist faszinierend wie sehr solche extremen Situationen Menschen aneinander geraten lassen und wie sehr sie auch zusammenschweißen. Während ich darüber nachdenke höre ich den Regen auf das Dach prasseln und bevor ich einschlafe denke ich noch grinsend: „Na ja, zumindest haben wir keine Kaltblüter getroffen…“

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