And i think to myself – what a wonderful world…

Wie schnell sich das Leben doch verändern kann…

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl zu wissen, dass man die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt getroffen hat.

Mittlerweile ist mein Umzug abgeschlossen und ich habe sowohl im Job, als auch im Leben neu Fuß gefasst.  Ich habe meine erste große Herausforderung gemeistert. Ich bin tatsächlich mittlerweile zum routinierten S-Bahn-Fahrer geworden und ich kontrolliere nicht mehr bei jeder Station ob ich noch im richtigen Zug sitze… Um unnötiges Chaos zu vermeiden, habe ich das natürlich auch schon vor dem ersten Arbeitstag getestet 😉

Hört auf zu lachen, für einen waschechten Niederbayern war das definitiv eine Herausforderung!!!  Bei uns gibt es einen Bus. Also nicht einen für alle, sondern mehrere Busse und die fahren durch den Landkreis. Wenn man am Land wohnt, dann fährt dieser Bus maximal 5x täglich und das ist auch für alle in Ordnung. Wenn man ausserhalb dieser Zeiten irgendwo hin will muss man sich halt selbst organisieren, außerdem kennt man den Fahrer und weiß somit auch  immer was es  im Landkreis neues gibt…

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Aber kommen wir zurück zu meinem ultimativen S-Bahn Test. Ich habe mir den Bahnhof bei Google gesucht, einen Parkplatz gefunden und steuerte zielstrebig einen der beiden Automaten an. In meinem Hinterkopf hatte ich noch dieses seltsame Logik der Ringe, aber wahrscheinlich war das nicht nur mein Problem und so konnte ich mein Ziel eingeben und bekam von diesem Wunder der Technik die richtige Karte und es kassierte 12,00 Euro….

What?????  12,00 Euro für eine Tageskarte??? Ich bin fassungslos!!! Das ist ja echt modernes Raubrittertum!! Vor allem mit meinem jetzigen Kenntnisstand und der Erfahrung, dass die Bahn seit meinem Dasein als Pendler die größte Zeit gestreikt hat.

Meine vorsichtige Frage ob der Zug auch sicher nach München fährt, wurde übrigens mit ganz seltsamen Blicken kommentiert – wahrscheinlich haben die Leute gedacht ich verarsche sie oder hatten Angst dass ich ein Attentäter bin, denn ich stand in Wolfratshausen -Endstation – und das bedeutet der Zug fährt nur in eine Richtung…  😉

Wie gesagt, mittlerweile bin ich routiniert und ich muss sagen, dass man diese Zeit definitiv nutzen kann um abzuschalten. Es ist spannend Menschen zu beobachten die einschlafen und der Versuchung zu widerstehen sie für Youtube zu filmen wenn ihnen der Kopf nach vorne kippt, sie sabbern und dann komplett verplant um sich blicken um zu verstehen wo sie gerade sind. Ich liebe diese „schielenden-gerade-aufgewacht-und-die-Welt-nicht-versteh“ Gesichter…

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Ein genialer Platz um Menschen und ihr Verhalten zu studieren… Interessant wie wenige es interessiert ob ältere Leute stehen oder nicht – werde ich alt weil mir so etwas auffällt? Oder ist es tatsächlich möglich, dass in der täglichen Routine des Arbeits- oder Schulweges die Höflichkeit und der Anstand verloren geht? Ist es einem irgendwann tatsächlich egal, weil man froh ist wenn man für sich selbst das Beste erreicht hat?

Und noch etwas ist mir aufgefallen und es ist mir noch nie so extrem aufgefallen wie in diesen engen Bahnabteilen – 90% aller S-Bahnfahrer haben entweder Kopfhörer im Ohr oder das Handy in der Hand, meistens sogar beides. Niemand spricht mit dem anderen, keiner achtet auf den anderen, komische Welt…

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Aber es ist trotzdem schön! Es ist witzig, dass es reicht seine Sitzposition zu verändern, um mindestens 2 Leute dazu zu animieren auf dich zuzuspringen weil sie deinen Platz wollen und es ist auch ein Vorteil, dass man jederzeit mies gelaunt sein kann und die Chance hat sich in der Stunde bis zur Arbeit und in der Stunde wieder zurück abzuregen.

Und dann gibt es auch noch diese extremen Situationen die an der Grenze zwischen lustig und peinlich sind und letztendlich dazu führen dass ich laut über mich selbst lachen muss – Erst vorgestern geschehen, als ich in der Bahn eingeschlafen bin und plötzlich aufwache weil mein Handy vibriert. Ich wache aber nicht nur auf, sondern ich springe auf, erkenne wo ich bin und lass mich unauffällig (so weit das dann noch möglich war) wieder fallen. schreckDas erste was ich dann wieder bewusst sehe ist das  Gesicht meines Gegenübers, der sich angesichts meines Gesichtsausdruckes und meiner privaten Actioneinlage kaputt lacht und auch den Rest der Fahrt immer wieder zu lachen anfängt wenn er nur in meine Richtung schaut. Ja manchmal lacht man über die anderen und manchmal überlegt bestimmt auch jemand ob er mich nicht filmen sollte 😉

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Ich habe ausserdem schon ewig nicht mehr soviel Zeit gehabt meine Zeitschriften tatsächlich ausführlich zu lesen und ich freue mich jeden Tag wieder wenn ich nach Hause fahre und die Berge sehe. Die Bergspitzen die in der Sonne glänzen, die Schneereste (jetzt vielleicht auch der Neuschnee…) Und das schöne ist, dass ich nicht im Auto sitze und einen Unfall riskiere während ich mir all das anschaue, sondern es absolut entspannt genießen kann und mir dann immer wieder denke: „What a wonderful world…“

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Kopf hoch und lächeln…

Es gibt immer wieder Tage an denen ich mich frage, ob manche Menschen einfach als „stark“ gebucht sind. Also ob diese Menschen keine Schwächen haben dürfen und wenn sie die doch einmal haben ob das vergleichbar ist mit einem Werksfehler bei dem die fehlerhaften Teile wieder zurückgerufen werden?

Jeder von uns hat diese eine Person im Freundeskreis, die Person die immer stark ist. Die über deren blöde Sprüche wir lachen können und die so herrlich witzig und zynisch ist. Die Person die auf jede Bemerkung mit dem passenden Spruch kontert und die uns immer aufmuntern kann wenn etwas schief läuft. Kennzeichnender Ausspruch dieser Menschen ist so etwas wie „…das wird schon wieder“ oder „…ist egal“ oder auch sehr beliebt „…irgendwie geht es immer weiter“

Wenn diesen Menschen etwas schlimmes passiert, beuteln sie sich kurz ab und machen wie gewohnt weiter. Immer mit einem Lächeln im Gesicht. Absolute Stehaufmännchen…

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Im Nachhinein erkennt man oft, dass sie recht haben – irgendwie geht es immer weiter.

Diese Leute sind so unglaublich positiv, die haben immer Glück und wir bewundern und hassen sie gleichzeitig dafür. Alles für das jeder andere hart arbeiten muss wird ihnen geschenkt. Symphatien kommen ihnen entgegen und sie kommen in jeder Gesellschaft zurecht – bewundernswert…

ABER

Dann kommt dieser eine Tag an dem unser Weltbild ins Wanken kommt! Warum? Weil die perfekte Fassade des Superhelden Risse bekommt. Dieses Sinnbild der guten Laune und der „positiv Vibrations“ ist ein Häufchen Elend. Jammert rum, lamentiert und beklagt sein Schicksal aus Gründen die wir lächerlich finden…

Warum können wir es nicht ertragen wenn genau diese Menschen auf einmal Schwäche zeigen? Warum macht es uns wütend und warum reagieren wir mit Unverständnis und Ärger?

Hat es vielleicht damit zu tun dass es uns erschreckt das diese Leute auch verletzlich sind, weil uns dann vor Augen geführt wird dass es keine Ausnahmen gibt und das Schicksal willkürlich die Karten verteilt? Oder vielleicht auch weil sie unser Halt sind, den wir brauchen damit wir abgelenkt und fröhlich sind und damit wir positive Energie tanken können?

Egal ob Siegfried oder Achilles, sie alle hatten eine Stelle an der sie verletzlich waren. Eine Stelle die sie zu Fall brachte. Bei unseren privaten Helden wollen wir das aber nicht wahrhaben. Sie müssen stark sein, damit wir schwach sein können und wenn sie es nicht mehr sind haben wir das Gefühl dass sie uns mit ihrem Elend in die Tiefe ziehen.

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Würde sich jemand einen Film über Superman anschauen wenn der schlecht gelaunt und gestresst wäre? Oder seine Zähne der Zahnfee mitgeben wenn man wüsste dass sie mit Mitte 20 ein Gebiss bekommen hat, weil sie Angst vor dem Zahnarzt hatte?

Willkommen im Leben und willkommen bei der großen,

überraschenden Erkenntnis dass wir alle nur Menschen

und keine Superhelden sind…

Vielleicht ist der Kollege nur so witzig und selbstbewusst weil er hinter dem Witz den Schmerz seiner Seele besser verstecken kann? Und vielleicht setzt sich die taffe, eiskalte Geschäftsfrau jeden Morgen mühsam mit dem Make-up ihre Maske auf, damit keiner sieht wie viel Angst sie vor dem Leben hat? Und vielleicht hat vielen von ihnen das Leben schon mehr als einmal gezeigt hat das es definitiv ein Superlativ für „schlimm“ gibt? Vielleicht sollten wir nicht verlangen dass sich jemand zusammenreißt, weil jeder Zeit braucht um mit den Dingen fertig zu werden?

Vielleicht, vielleicht, vielleicht…

Vielleicht reicht es auch die Augen zu schließen und ein bisschen zu warten um dann wieder zu sehen was man sehen will:

Einen Superhelden – stark und unverletzlich…

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Die guten Vorsätze…

…meistens sind sie nur Schall und Rauch und sie verschwinden so schnell wie sie gekommen sind. Ich möchte euch deshalb keine guten Vorsätze mit auf den Weg geben, sondern die 12 Schritte zur Selbstachtung über die ich im Netz gestolpert bin. Besser kann man es nicht zusammenfassen. Jeder dieser Punkte ist wichtig um euch selbst wieder in den Mittelpunkt eures Lebens zu stellen. Wenn ihr euch selbst nichts wert seid, wie sollt ihr dann anderen etwas Wert sein?
Vor allem den 11 Punkt will ich euch ans Herz legen…

In diesem Sinne einen guten Start in das neue Jahr 2015

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…nutze den Rückenwind

Viele Menschen schauen zu oft in den Rückspiegel des Lebens und zu wenig durch die Frontscheibe… Dabei ist es nicht die Vergangenheit die wichtig ist, sondern die Gegenwart und die Zukunft. Also nutze den Rückenwind und nimm deine Erinnerungen, Lektionen und Stärken mit auf die Reise und genieße jeden einzelnen Moment…

Warum fällt es uns eigentlich so schwer nach vorne zu schauen? Warum belasten wir uns so oft mit Dingen die in der Vergangenheit geschehen und somit nicht mehr zu ändern sind? Sicher, aus Fehlern lernt man – das bedeutet aber nicht dass dich diese Fehler daran hindern sollen dein Leben im Hier und Jetzt zu leben. Das Leben ist schön und man muss es leben. Deshalb ist mein Motto „Positiv Denken“ 🙂

Immer? Nicht immer, aber immer öfter und mit immer kürzeren Phasen der Wut und des Ärgerns. Ich sehe es einfach nicht mehr ein! Warum soll ich meine Zeit mit Ärger über Dinge verschwenden die ich nicht ändern kann? Warum traurig sein über Entscheidungen die ich nicht selbst treffen kann, sondern bei denen ich von jemand anderem abhängig bin? Das ist so sinnlos wie das berühmte Sand in die Wüste tragen. Ich bin zu impulsiv um immer gelassen zu reagieren, aber ich gebe dem Ärger nicht mehr den Raum den er haben muss um meine Seele zu vergiften. Ich nehme mir das Recht zu schreien, zu weinen und mich selbst zu bedauern – mit einer zeitlichen Begrenzung von maximal 3 Stunden – Danach macht es auch keinen Spaß mehr…

Das schönste Selbstmitleid wird irgendwann einmal langweilig und dann ist es an der Zeit wieder Dinge zu tun die vor allem Sinn und im besten Fall auch noch Spaß machen oder im Notfall Schokolade zu essen, denn die hilft immer…

Wenn ich mit meinen Studenten das Thema Mediation bespreche, gebe ich Ihnen immer den Ratschlag jeder Partei eine festgelegte Zeit von maximal 15 Minuten einzuräumen in der diese dann ungestört Argumente zum Streitthema vorbringen kann. Meiner Erfahrung nach sind es maximal 7,5 Minuten die ein Mensch mit seiner Argumentation zu einem einzigem Thema füllen kann. Danach wiederholt sich alles und Argument Nr. 1 wird erneut angeführt. Genauso ist es mit dem Selbstmitleid „Alle haben sich gegen mich verschworen, immer machst du xy und nie machst du yz“ Wenn ich dann anfange die Situation so zu analysieren wie ich es mit meinen Klienten mache, muss ich mir also folgende Fragen stellen:

1.Wer ist alle?

2. Was bedeutet immer, welche Situation meine ich genau?

3. Was bedeutet nie? Tatsächlich niemals im Sinne von noch nie passiert oder nur in einer Situation nicht?

Mit Abstand betrachtet bleibt meist nicht mehr soviel übrig, also auch nichts über das es sich lohnt sich aufzuregen. Wie sagt man immer so schön? „Aufstehen, Krone richten, weiter gehen…“

Ich liebe das Thema positives Denken und ich freue mich über jede Studie die beweist wie wichtig dies für unsere seelische Gesundheit ist und wie viel einfacher es ist mit Stress umzugehen wenn ich mir nichts negatives in Ereignisse interpretiere. Das wird unser Umfeld nicht davon abhalten Dinge zu tun die uns nicht gefallen, aber es hält uns davon ab daraus unser eigenes Thema zu machen und ihnen damit einen Platz in unserem Denken zu geben der ihnen nicht zusteht. Zugegebenerweise hat diese Methode einen gravierenden Nachteil: Tratschen und lästern ist weitaus schwieriger weil es gar nicht mehr relevant ist was jemand gemacht oder getan hat und macht somit weniger Spaß. Das bedeutet wiederum dass man auf einmal jede Menge Zeit übrig hat – blöd, oder?.

Negatives Denken und die damit verbundene Verschwendung deiner Energie ist zeit- und kraftraubend. Doch zugegebenerweise ist es nicht so leicht die eigene Art zu denken von negativ in positiv zu verwandeln. Denn wenn man das wirklich will, muss man auch seine eigenen Schwächen erkennen und vor allem dazu stehen. Dazu gehört Mut, Überwindung und auch eine Portion Selbstvertrauen. Zu schaffen ist es aber für jeden, nicht heute und nicht morgen aber jeden Tag einen Schritt in die richtige Richtung. Positiv zu Denken bedeutet in der Gegenwart zu leben und nicht in der Vergangenheit festzuhängen.

Interessant finde ich auch die Erfahrung, wie genervt das Umfeld reagiert wenn man beim „täglichen Jammern und Lamentieren“ nicht mehr mitspielt.

Deine innere Einstellung ist die Hülle für dein Leben, sie formt und ent- oder verhüllt es. Denkst du immer negativ verhüllt du dein Leben mit Angst und Abwehr. Wenn du zu denen gehörst die ständig neidisch sind und immer etwas zu lästern haben verhüllst du es mit Hochmut und Verbitterung, denn Neid will den anderen schlecht machen damit man sich selbst besser fühlt. Das funktioniert aber in der Regel nicht, denn diese künstlichen Hochgefühle sind nur von kurzer Dauer. Wenn du aber das Leben mit einem Schmunzeln und einer gewissen Nachsicht siehst, enthüllst du dich selbst – So wie du wirklich bist und kannst das Leben mit allen Sinnen genießen, genauso wie du es verdient hast…

In diesem Sinne eine schöne Zeit und ein tolles Wochenende

und täglich grüßt das Murmeltier…

Ist euch eigentlich schon einmal aufgefallen, dass es Menschen gibt die jeden Tag das gleiche sagen? Und dabei meine ich nicht nur das gleiche Wort das jemand benutzt, sondern komplett der gleiche Dialog, jeden verdammten Tag wieder…

Manchmal muss ich echt auf den Kalender schauen ob tatsächlich schon ein neuer Tag da ist oder ob ich einfach kurz eingenickt bin und noch immer Mittwoch und nicht doch schon wieder Montag ist.

Das Spiel beginnt immer mit dem selben Seufzer, gefolgt von einem „Ich bin ja so glücklich…“  Und dann – ich zähle schon innerlich mit 5, 6, 7, 8… – die immer gleiche Reaktion ihres Gegenübers „Echt, was ist los?“ Und dann fängt das Murmeltier an zu rennen:

„hi-hi-hi, mei so hoit“

„Wie so hoit“

„Ja, so hoit“

„Ja dann sag halt“

„Nein ich mag da jetzt nix dazu sagen“ (Jeden Tag hoffe ich dass sie das auch nicht tun wird – wobei die Hoffnung immer sofort nach einigen Sekunden stirbt)

Ich stoppe das Drama an dieser Stelle, obwohl ich es mittlerweile mitsprechen kann und für die Nichtbayern unter euch sage ich nur soviel: Ich kann euch das nicht übersetzen, das lässt mein Gewissen nicht zu. Und so komisch sich das für Außenstehende anhört, aber diese Daily Soap macht mich rasend. Ich bin in der Regel nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, bin für Argumente zugänglich, sehe auch einmal über Dinge hinweg – aber soviel Wahnsinn erträgt man nicht. Nicht an einem Montag Morgen!!!

Und wenn ihr jetzt denkt das war alles und warum ich mich darüber überhaupt aufregen kann, dann muss ich euch enttäuschen, denn es gibt bekanntlich für alles eine Steigerung und die erreichen wir genau in dem Moment in dem wir zu Erika kommen. Ihr wisst nicht wer Erika ist? Nicht euer Ernst? Das ist ja fast eine Bildungslücke! Erika ist die Erklärung für das unsagbare, unbegreifliche und doch so geplante und vorhergesagte Glück 😉  Erika Berger ist die Frau die alles schon vorher gewusst und im persönlichsten aller personalisierten Horoskope mitgeteilt hat.

„Aha“ denkt ihr jetzt – Erika Berger also, unsere Erika? Die Erika die in den 80`igern den Satz „Ein Penis ist nun mal ein Penis“ geprägt hat?  Es ist unfassbar, aber doch irgendwie glaubwürdig dass jemand der die Quintessenz der Männlichkeit in einen Satz packen kann auch weiß was jeden Einzelnen von uns in der Zukunft erwartet, oder?

Von der Sexualtherapeutin zur Astrologin – ok, habe gerade nachgegoogelt um mich nicht wieder in die Nesseln zu setzen – der Weg war wohl genau andersrum und sie war zuerst Astrologin die sich später um die etwas intimeren Sterne gekümmert hat. Nachdem wir dann alle komplett aufgeklärt waren, konnte sie sich wieder um unsere Zukunft kümmern. Obwohl es eigentlich auch egal ist ob da zuerst das Horoskop und dann der Sex oder umgekehrt war, denn Fakt ist wohl auch dass die liebe Erika gar nichts dafür kann dass ich hier in meiner privaten kleinen Horrorshow, auch Großraumbüro genannt, in der Endlosschleife der Glückseligkeit sitze und mich frage ob Bill Murray jetzt gleich neben mir sitzt und wir zusammen jeden Tag die selben Geschichten erleben…

ABER liebe Erika, ich bin Zwilling und du könntest auch mir dein Horoskop schicken und wenn du mir dort zufällig empfehlen würdest die Dinge die meine Konzentration stören mit einem Socken und einem Klebeband zu lösen wäre ich durchaus geneigt dem Rat der Sterne zu folgen…    😉

Die Heimfahrt – Zeit zum Nachdenken oder auch – ein bayerisches Herz blutet…

Eigentlich wollte ich am „sehr“ frühen Morgen losfahren, aber meine Maria bestand auf einem letzten Frühstück und so stieg ich nach einer herzlichen Verabschiedung in mein Auto und brach auf in Richtung Deutschland. Punkt 08.00 Uhr fuhr ich los und es war zu dieser Zeit schon sehr warm. Sehr zur Freude meiner neuen Kühltasche – denn am Vortag hatte ich noch einen Supermarkt leer gekauft. Meine ganzen Einkäufe hatte ich vorsichtshalber gleich im Auto gelassen, damit Maria nicht denkt dass wir in Deutschland eine Hungersnot haben 😉

letzter Kaffee

Während der Fahrt wurde mir wieder einmal bewusst wie gut es auf italienischen Autobahnen mit dem Tempolimit klappt und es drängt sich sofort die Frage auf warum so etwas bei uns nicht funktioniert? Übrigens sind die einzigen Drängler tatsächlich Deutsche oder Österreicher, das liegt vielleicht auch daran dass die Italiener wissen wie teuer der Spaß ist 😉

Bis zur Mautstelle Sterzing kam ich ziemlich gut voran und dann war ich mittendrin – viele, viele Kilometer Stau und es ist heiß – richtig heiß… – Der Vorteil am Stau ist definitiv der, dass man Dinge sieht die einem nie aufgefallen sind. Zum Beispiel die Seilbahn die man von der Autobahn aus sieht  und mit der ich unbedingt irgendwann einmal fahren will oder kleine Burgen die an der Seite stehen.

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Da irgendwann sowieso gar nichts mehr ging, fuhr ich bei der nächsten Raststätte raus um nochmal einen Caffè zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen und da bekam ich einen Schock der mein niederbayerisches Herz bluten ließ…

Also vielleicht muss man vorausschicken das ich ein waschechter Bayer bin – überzeugt und patriotisch und auch in Bagno meiner Gastmama die Wichtigkeit von König Ludwig erklärt habe (das hatte zur Folge dass eine kleine Fahne mit seinem Bild jetzt auf dem Wohnzimmerschrank steht 😉  ) Also als echter Bayer freut man sich wenn man nach einem Urlaub und somit einer gewissen Abstinenz zum ersten Mal wieder das Wort Leberkäs auf der Speisekarte lesen kann – auch dann wenn man ihn gar nicht so oft isst – aber wenn man dann die Frage hört „Mit Senf, Ketchup oder Majo“ !!!!!!!!!!!!! Da stellten sich mir sämtliche Nackenhaare auf und man konnte das blanke Entsetzen in meinen Augen sehen! Man kann doch keinen Leberkäs mit Majo essen??? Also bei Ketchup wird es ja schon schmerzhaft – aber Majonäse??? Ich habe mich also lieber für ein Panino mit Prosciutto crudo und Pecorino entschieden und bin einfach wieder zum Auto gegangen.  Allerdings hat mich das Thema auch zuhause noch beschäftigt – solange bis mich mein Freund darauf hingewiesen hat dass es auch bei uns Leute gibt die echte italienisch Pasta mit Ketchup essen und dass das auch nicht wirklich besser ist und da musste ich ihm leider recht geben…  😉

Nach meiner kurzen Pause ging es wieder im Schritttempo auf die Autobahn und ich hatte kurz vor der Mautstelle Gelegenheit die Beamten der Guardia di finanza zu beobachten. Also mal ganz ehrlich, – die sahen alle aus als wenn sie bei „CSI Italy“ mitspielen würden. Wo haben die nur so viele gut aussehende Polizisten her? Nachdem einer davon allerdings einen Motorradfahrer angebrüllt hat – der nach der Mautstelle ganz entspannt mittig stehengeblieben ist um seine Sachen zu verstauen – habe ich beschlossen dass die nicht nur gut aussehend sondern auch ziemlich furchteinflössend sind und ich deshalb entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten keine dummen Witze machen werde 🙂

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Um 18.30 Uhr hatte ich es dann endlich geschafft…

Wieder zuhause wo meine Familie schon auf mich gewartet hatte. Und was soll man sagen? Bayern ist schon auch schön und „dahoam is hoit dahoam“

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Resümee? Wie gesagt, ich denke es war einer meiner besten Urlaube und ich werde das auf jeden Fall wiederholen. Ich habe sehr viel italienisch gelernt, wertvolle Menschen kennengelernt und gemerkt dass ich auch allein sehr gut klar komme 🙂 Sogar dann wenn mein Navi mitten in der größten Wildnis anfängt neu zu berechnen 😉

Abschied von Bagno…

Der Abschied von Bagno fiel mir definitiv schwer…

Das Leben, die Menschen, das ganze Lebensgefühl – es war ein Ort an dem man sich sofort zuhause fühlt. Ein Ort an dem man mit den Einheimischen in der Bar sitzt und sich nach dem 3.ten Espresso einfach kennt. Ein Ort an dem man sich gegenseitig die Tageszeitung in die Hand drückt, solidarisch beim Fußball mitfiebert und das Gefühl hat schon ewig dort zu sein. Vielleicht ist auch die Tatsache, dass es sich um ein kleines Dorf handelt in dem jeder wirklich jeden mindestens 2 x am Tag sieht ziemlich förderlich um Kontakte zu schließen 😉

Im Vorfeld hatte ich ja einen Artikel gelesen in dem die Autorin erzählt, dass es hier auch immer wieder zu Beziehungen und Ehen zwischen den Einheimischen und den Studenten/innen gekommen ist aber keine Angst hier wird man nicht angesprungen und auf der Stelle geheiratet 😉 Obwohl es ein schöner Ort wäre um dort zu leben…

Bagno ist, wie viele andere kleine Dörfer in Italien, von der Wirtschaftskrise betroffen und so haben nicht mehr alle Geschäfte jeden Tag bis spätabends auf. Nachvollziehbar – vor allem an den Tagen an denen nicht so viele Kurgäste die Thermalbäder nutzen und man nur ein paar vereinzelte Studenten der Sprachschule oder einige ältere Leute bei ihrem Caffè sitzen sieht. An den beiden Markttagen ist das Dorf dann aber wieder voll mit Menschen und man hat die Möglichkeit sich überall zu unterhalten. Persönliche Gespräche werden hier generell groß geschrieben. Die Menschen sind offen und bereit sich die Zeit zu nehmen die es braucht um auch Anfänger die richtigen Worte zu finden.

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Ganz besonders schön war auch der letzte Abend mit Karin und Marlies in „unserer“ Bar in der sich mein Lieblingskellner noch mit dickem Baccio verabschiedet hat. Jeden Morgen hat er mir nicht nur meinen Caffè gebracht sondern auch immer eine Lektion in der italienischen Konversation 🙂 Ich werde auch nie vergessen wie glücklich er war als ich bereits am zweiten Tag einen Caffè bestellt habe und keinen Espresso 😉

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Maria war stolz wie eine Mama auf jedes meiner italienischen Wörter und wurde nicht müde jedem zu erzählen wie sehr ich mich verbessert habe. Generell würde ich jedem empfehlen die Möglichkeit einer Gastfamilie zu nutzen. Die Erfahrung in der Familie zu leben, zu essen und sich am Tagesgeschehen zu beteiligen ist unbezahlbar. In keinem anderen Urlaub kann man soviel über das Land und die Menschen lernen. Man ist Teil einer Familie und gehört deshalb für die Nachbarschaft genauso dazu wie jeder andere Besuch auch und man lernt nicht nur italienisch zu sprechen sondern auch italienisch zu leben…

Eine wunderbare Erfahrung die ich nicht missen möchte und tatsächlich vermisse ich „meine“ Familie und werde auch weiterhin den Kontakt halten…

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Warum schon wieder ein neuer Blog?

Ganz einfach weil es soviel zu erzählen und zu erleben gibt und alles nur halb so witzig ist wenn man es keinem mitteilen kann. Außerdem habe ich meiner besten Freundin Silvi versprochen dass sie in Zukunft alles über meine Erlebnisse und Abenteuer lesen kann und ihr wisst ja wie das mit Versprechen ist…  😉

Jetzt wollt ihr logischerweise wissen um was es hier geht? Wie im Titel angesprochen um das Leben, die Liebe und um Reisen. Demnächst steht mein Sprachurlaub in Bella Italia an und da ich ziemlich wenig kann dürfte das ziemlich lustig werden zumal ich mich in einem Anfall grenzenloser Selbstüberschätzung auch sofort bei einer Gastfamilie einquartiert habe. Aber wie es dazu kam, schreibe ich euch im nächsten Blog 😉

Dann geht es noch um kleine Ausflüge und Reisen hier in Bayern und dem Rest der Welt und auch um die ganzen Vorurteile mit denen man so konfrontiert wird als Teilzeit-Single oder auch als Frau mit und ohne Kinder, als Frau mit Haustieren, Reiterinnen und Emanzen im Allgemeinen. Der Alltag ist es der mich manchmal laut auflachen lässt, Gespräche die ich zufällig beim Einkaufen mitbekomme und die mich immer wieder in einem bestätigen – das Leben ist eine einzige große Freakshow, also tretet ein und genießt es 🙂

Alles Liebe eure Mia