Bella Sorriso und Ihre Schattenfrau…

Jeder kennt den Spruch „Liebe kennt keine Grenzen“. Aber wenn das stimmen würde, könnte in der Liebe alles möglich sein. Es gäbe keine verbotene Liebe. Was aber, wenn der, in den du dich verliebst, nicht der ist, den man lieben sollte? Wenn du genau weißt, dass es falsch ist?

Je älter man wird und je mehr gelebtes Leben hinter einem liegt, umso größer wird die Anzahl der seltsamen und unmöglichen Liebesgeschichten die man gehört oder erlebt hat. In den Herzensangelegenheiten läuft es selten rund. Kennt ihr den Facebook-Beziehungsstatus „Es ist ,kompliziert“? Ich bin fest davon überzeugt davon, dass Ihn eine Schattenfrau entwickelt hat…

In dem neuen Buch von Bella Sorriso geht es um diese komplizierten Beziehungen. Genauer gesagt, geht es um das Ende einer solchen Beziehung und darum, dass eine Frau erkennt, wie es ist, sich selbst zu verlieren.

In Filmen ist der Job der Geliebten immer klar. Sie ist böse, gemein und gewissenlos. Sie stiehlt der liebenden Ehefrau mit unfairen Mitteln den Mann und geht über Leichen. Alle hassen Sie und die Geschichte endet immer damit, dass sie verliert. Dies ist wahrscheinlich die einzige Wirklichkeit an der Sache. Die Schattenfrau verliert immer. Im wahren Leben ist sie weder die Böse noch die Gute, sie ist einfach eine Frau die liebt und die sich selbst am allermeisten dafür hasst.

Sie hat sich in einen Mann verliebt, der nicht frei ist. Ob er ihr das von Anfang an erzählt hat oder nicht, ist nicht wichtig. Es ist ihr einfach passiert, denn Liebe passiert. Gefühle passieren. Wir können sie nicht steuern und nicht stoppen!

In dem bewegenden Roman „Der stille Tod der Schattenfrau“ beschreibt die Autorin gefühlvoll und in bewegenden Bildern den Tod einer großen Liebe. Pierre ist alles, was sie je wollte, mit der kleinen Ausnahme, dass er verheiratet ist. Gemeinsam träumen die beiden von ihrem Leben, bis die Realität den Traum wie eine Seifenblase platzen lässt. 

»Ein emotionales Dilemma in einer lyrischen Weise geschildert«      (Maurizio P. – Leser)
»Ein kleines feines Buch, das fasziniert, fesselt und Hoffnung gibt«          (Nina P. Autorin)

Der neue Roman von Bella Sorriso ist da…

Das Leben könnte so einfach sein, wäre da nicht diese Suche nach Mr. Right. Maria ist eine gestandene Frau über 40 und seit kurzem getrennt. Nachdem sie sich lange genug bemitleidet hat, beschließt sie, sich einen Mann für „gewisse Stunden“ zu suchen. Der Einfachheit halber startet sie diese Suche im Internet und sie wird schnell fündig. Sie trifft zeigefreudige Pullundermänner, verkappte Salsatänzer, arrogante Berater, leichtgläubige Großstädter und hat definitiv ihren Spaß an den unterschiedlichen Treffen und den ebenso unterschiedlichen Männern. Alles läuft genau so, wie sie sich das vorgestellt hat. Herrlich unkompliziert und unverbindlich – bis Paul kommt und mit seinem Südtiroler Charme ihre Pläne komplett über den Haufen wirft.

„Mimi auf der Stanz“ ist das zweite Buch der Powerfrau Bella Sorriso. Sie erzählt die Geschichte von Maria, alias Mimi, mit einem Augenzwinkern und bringt uns mit ihrem ganz speziellen Humor und ihrer nachdenklichen Sicht auf das Leben dazu, mit ihr in dieses aufregende Abenteuer einzutauchen. Sie beschert uns witzige, unglaubliche und manchmal auch erschreckende Momente, die wir mit der Hauptfigur teilen. Mimi wird schnell zum Freund jedes Lesers, denn Mimi muss man einfach lieben …

„Eine wunderbar leichte Lektüre mit viel Witz und Charme und dem gewissen nachdenklichen Touch, der dieses Buch besonders macht. Ich hoffe, es gibt eine Fortsetzung.“ Britta Z., Bloggerin

„So a Gaudi würde man wahrscheinlich in Bayern sagen. Endlich mal wieder ein bayerisches Buch, bei dem man herzlich lachen kann, und als Singlefrau mit gewissen Erfahrungen kann ich nur sagen: Genau so ist es!“ Juliane G., Testleserin

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Viel Spaß Beim Lesen

LESENSWERT: Tanzende Schmetterlinge in Rudolstadt

Zum Auftakt möchte ich euch hier ein ganz besonderes Buch ans Herz legen:

Tanzende Schmetterlinge in Rudolstadt

Welches Geheimnis hat Susanne Strehlow vor ihrer Tochter Anna? Weshalb reist sie ihr in das thüringische Rudolstadt nach, wo Anna das Wochenende mit ihren Freundinnen beim 25. Tanz- und Folkfest verbringen will?

Für Susanne beginnt eine Reise in die Vergangenheit, die ihr gesamtes bisheriges Leben auf den Kopf stellen wird. Auf der Zugfahrt nach Thüringen erinnert sie sich an die Zeit vor 25 Jahren, als sie sich in den flirrend heißen Tagen des 1. Tanz- und Folkfests unsterblich in einen Einheimischen verliebt hatte. Frank Waldenburg war ihre einzige große Liebe. Doch er verschwand spurlos, bevor sie sich wiedersehen konnten. Hat Susanne Strehlow etwas mit Franks Verschwinden zu tun? Wieso verschwand zur selben Zeit auch Susannes beste Freundin Bea Damerow? Können all diese Geheimnisse gelüftet werden?

Diese Novelle ist eine Liebeserklärung sowohl an das Tanzfest als auch an Rudolstadt.

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Zur Autorin:
Berenike D. Schwarza – hinter diesem Pseudonym verbirgt sich der Rudolstädter Autor und Lektor Jörg F. Nowack.
Neben mehreren Kinderbüchern mit Ferienreiseabenteuern, die im Kinderbuchverlag Biber & Butzemann veröffentlicht wurden, schreibt er immer wieder für das erwachsene Publikum. In seinem Hauptberuf als Lektor hilft er Autorinnen und Autoren dabei, ihre Texte und sich selbst weiterzuentwickeln. Seine größte Freude ist es, wenn seine Auftraggeber nach seiner Arbeit noch begeisterter von ihren eigenen Texten sind als zuvor.

Die vorliegende Novelle entwickelte sich aus einer Idee, die anlässlich des 25. Jubiläums des Rudolstädter Tanz- und Folkfestivals entstand. Erschienen ist sie im Wiesengrund Verlag aus Wiesenburg/Mark.

 

Gedanken zum Tag oder I mog hoam! – DER 6.TE REITTAG

Der Tag beginnt mit Sonnenschein und doch ist mir das heute alles egal. Ich habe das, was man einen klassischen Durchhänger nennt und auch auf die Gefahr hin, mich jetzt als Weichei zu outen, bestimmt mich nur ein Gedanke: I mog hoam…

Irgendwie kommt heute alles zusammen. Mein Pferd ist verletzt, ich habe dank feuchtem Bett nicht gut geschlafen, ich habe mit meinem Freund telefoniert und vermisse ihn, habe mit meiner Tochter geschrieben und vermisse sie auch total und vor allem habe ich die Schnauze voll!

Ich habe die Schnauze voll von der ewigen Lästerei gegen alles und jeden und auch davon, dass ich mich ständig zurückhalten muss um niemanden auf die Füße zu treten, während manch anderer fröhlich auf meinen Füßen trampeln darf. Die Zusicherung meiner Freundin Steffi und ihres Mannes, mich jederzeit abzuholen, erscheint mir gerade als grandiosen Ausstieg aus diesem Drama und als Verhinderung eines drohenden Ausrasters an dessen Ende wir wahrscheinlich allein weiterreiten müssten. Da ich diesen Gedanken nicht erschreckend, sondern vielversprechend finde, mache ich einen kurzen Spaziergang um über alles nachzudenken.

Als ich zurück komme sieht mich Georg nur an und meint „Geht es wieder?“ Ich entschließe mich dem Ganzen noch eine Chance zu geben. Wahrscheinlich auch nicht zuletzt deshalb, weil Georg jeden Tag das Bedürfnis hatte abzubrechen und mir zuliebe geblieben ist. Ich bin es ihm schuldig jetzt durchzuhalten, wir ziehen das gemeinsam durch.

Als er offen vor allen ausspricht, dass es ihn wütend macht wenn seine Freunde traurig sind, bin ich gerührt und kämpfe mühevoll mit dem Pipi in meinen Augen, dass ich vor ein paar Minuten mit einem Lächeln getarnt hatte. Mir wird bewusst, dass man in Situationen wie diesen, seine Freunde neu kennen lernt und sie in einem anderen Licht sieht und mir wird noch eines bewusst: Abgesehen von einigen wenigen sind wir ein tolle Gruppe! Wie schade ist es, dass man so etwas vergisst weil einen einzelne verärgern. Ich will das nicht zulassen und gehe Soleo satteln.

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Mein Pferd stupst mich liebevoll an und wie immer wenn ich nicht gut drauf bin, ist er superlieb. Sieht ganz so aus, als wenn er weitergehen will, obwohl er leicht angeschlagen ist. Also wenn Soleo kämpft, dann kann ich das auch! Während wir losreiten, denke ich darüber nach, was genau mich wütend gemacht hat. Verletzt und ärgert mich die Unprofessionalität dieser ganzen Veranstaltung? Ärgert es mich wie hier mit zahlenden Kunden umgegangen wird? Bin ich altmodisch, wenn ich noch die Einstellung habe, dass ein Veranstalter jedem Kunden den gleichen Respekt entgegenzubringen hat?

Vielleicht bin ich schon zu lange als Dienstleister tätig und das nicht nur im Hauptberuf, sondern auch freiberuflich. Wie der Name es sagt, leistet man in diesen Berufen Dienste und es ist ein erklärtes Ziel den Kunden so zufriedenzustellen, dass er bleibt oder/und wiederkommen will. So sollte es zumindest sein. Weil ich immer an das Gute im Menschen glaube, habe ich tatsächlich bis zu einem gewissen Punkt Verständnis für manche Handlungsweisen. Die Organisatorin ist froh, dass jemand den Ritt für sie übernommen hat, ansonsten hätte sie absagen müssen ABER genau dann muss sie dafür sorgen, dass die Vertretung gut ist und in ihrem Sinn handelt und sie selbst muss trotzdem jederzeit Ansprechpartner sein.

Kann sein, dass die Rittführung als privater Reitgast in Ordnung gewesen wäre. Sie wäre sicherlich nicht der Typ Mensch gewesen mit dem ich Telefonnummern ausgetauscht hätte und der mein bester Freund geworden wäre, aber auch niemand der mich sonderlich gestört hätte. In der Position die sie jetzt innehat, lernen wir sie jedoch in einer Art und Weise kennen, für die ich nicht zahlen möchte. Für den Fall, dass ich auf diese Weise behandelt werden möchte, buche ich entweder ein Heim für Schwererziehbare oder ein amerikanisches Boot-Camp.

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Es macht mich richtiggehend aggressiv, dass Kritik oder Unzufriedenheit nie direkt geäußert werden, nicht einmal dann, wenn man nachfragt.  Es ist immer alles in Ordnung. Über den Flurfunk (oder sagt man in der Situation Sattelfunk?) erfahre ich, dass man mit uns einfach nicht reiten kann, weil wir keine Ahnung vom Reiten und insbesondere von Wanderritten und dem Verhalten auf der Straße haben.

Sorry? Habe ich etwas verpasst? Schon vergessen, dass wir die ganze Zeit nichts anderes tun, als auf eure Sicherheit zu achten? Genauso ärgern mich Kommentare über 2 Mitreiterinnen. Diese hätten ihre Pferde nicht im Griff und gehörten nicht auf einen Wanderritt. Ich bin bei solchen Dingen echt kritisch und die beiden haben wirklich temperamentvolle Stuten, trotzdem haben sie ihre Pferde in jedem Moment im Griff. (Ganz im Gegenteil zu einem weiteren Mitreiter, der sein Pferd dazu zwingen will vorn zu gehen und deshalb regelmäßig mit seinem panisch rückwärts rennenden Pferd andere in Gefahr bringt.)

Ich gebe es zu und ich stehe dazu: Ich bin ein Sicherheitsfreak und ja ich bin verwöhnt! Bei jedem Ritt den ich in Georgs Betrieb gemacht habe, gab es zu Beginn eine klare Ansage über die wichtigsten Regeln und wenn etwas nicht geklappt hat, wurde es sofort und direkt angesprochen. Ich habe bei noch keinem Ritt solche unsicheren und gefährlichen Situationen erlebt, wie in den letzten Tagen. Das wichtigste aber, aus den unterschiedlichsten Menschen wurde immer eine eingeschworene Gruppe und nie absichtlich ein Keil zwischen die Teilnehmer getrieben. Manche meiner engsten Freunde habe ich auf diesen Ritten kennengelernt. Bei diesem Ritt gibt es 2  Gruppen und egal was du machst, du kommst nicht umhin für oder gegen Klara zu sein. Es gibt kein sich heraushalten, es ist jeden Tag irgendetwas anderes.

Mir fällt in dem Zusammenhang eine Redewendung ein, die man in gern Heimat Niederbayern benutzt:

„Mia san koane heirigenHosn mehr…“

Also für Nichtbayern kurz erklärt: Das bedeutet so viel wie: „Wir sind keine 20 mehr und verfügen durchaus über einige Erfahrungen.“ Georg hat seit 1991 seinen eigenen Betrieb und trägt Verantwortung für Pferd und Reiter. Er veranstaltet Kurse und Wanderritte und nimmt Pferde in Beritt die kurz davor sind von ihren Besitzern aufgegeben zu werden. Ich selbst arbeite seit mittlerweile über 10 Jahren als Trainer, mit dem Schwerpunkt „Angst beim Reiten“ habe ein Buch darüber geschrieben und halte zu diesem Thema Kurse und Vorträge und ich behaupte, dass wir beide wissen was wir tun. Ich kann auch gut mit Kritik umgehen, wenn sie offen und fair geäußert wird. Kritik ist wichtig und zeigt Punkte auf die man verbessern kann. Kritik die jedoch von Menschen kommt, die verantwortlich für eine Gruppe sind und sich dann nicht mal nach ihnen umdrehen wenn eine Gefahrensituation besteht, kann ich nicht für voll nehmen.

Genug geschimpft! Das wollt ihr gar nicht lesen 😉

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Jetzt komme ich lieber zum 6.ten Reittag und ich kann euch sagen, im Lauf dieser Reise werde ich feststellen, dass es Situationen gibt in denen sogar ich Probleme habe ruhig zu bleiben und in meiner Wut gestoppt werden muss um niemanden tätlich anzugreifen. Glaubt ihr nicht?

Wartet es ab…

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And i think to myself – what a wonderful world…

Wie schnell sich das Leben doch verändern kann…

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl zu wissen, dass man die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt getroffen hat.

Mittlerweile ist mein Umzug abgeschlossen und ich habe sowohl im Job, als auch im Leben neu Fuß gefasst.  Ich habe meine erste große Herausforderung gemeistert. Ich bin tatsächlich mittlerweile zum routinierten S-Bahn-Fahrer geworden und ich kontrolliere nicht mehr bei jeder Station ob ich noch im richtigen Zug sitze… Um unnötiges Chaos zu vermeiden, habe ich das natürlich auch schon vor dem ersten Arbeitstag getestet 😉

Hört auf zu lachen, für einen waschechten Niederbayern war das definitiv eine Herausforderung!!!  Bei uns gibt es einen Bus. Also nicht einen für alle, sondern mehrere Busse und die fahren durch den Landkreis. Wenn man am Land wohnt, dann fährt dieser Bus maximal 5x täglich und das ist auch für alle in Ordnung. Wenn man ausserhalb dieser Zeiten irgendwo hin will muss man sich halt selbst organisieren, außerdem kennt man den Fahrer und weiß somit auch  immer was es  im Landkreis neues gibt…

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Aber kommen wir zurück zu meinem ultimativen S-Bahn Test. Ich habe mir den Bahnhof bei Google gesucht, einen Parkplatz gefunden und steuerte zielstrebig einen der beiden Automaten an. In meinem Hinterkopf hatte ich noch dieses seltsame Logik der Ringe, aber wahrscheinlich war das nicht nur mein Problem und so konnte ich mein Ziel eingeben und bekam von diesem Wunder der Technik die richtige Karte und es kassierte 12,00 Euro….

What?????  12,00 Euro für eine Tageskarte??? Ich bin fassungslos!!! Das ist ja echt modernes Raubrittertum!! Vor allem mit meinem jetzigen Kenntnisstand und der Erfahrung, dass die Bahn seit meinem Dasein als Pendler die größte Zeit gestreikt hat.

Meine vorsichtige Frage ob der Zug auch sicher nach München fährt, wurde übrigens mit ganz seltsamen Blicken kommentiert – wahrscheinlich haben die Leute gedacht ich verarsche sie oder hatten Angst dass ich ein Attentäter bin, denn ich stand in Wolfratshausen -Endstation – und das bedeutet der Zug fährt nur in eine Richtung…  😉

Wie gesagt, mittlerweile bin ich routiniert und ich muss sagen, dass man diese Zeit definitiv nutzen kann um abzuschalten. Es ist spannend Menschen zu beobachten die einschlafen und der Versuchung zu widerstehen sie für Youtube zu filmen wenn ihnen der Kopf nach vorne kippt, sie sabbern und dann komplett verplant um sich blicken um zu verstehen wo sie gerade sind. Ich liebe diese „schielenden-gerade-aufgewacht-und-die-Welt-nicht-versteh“ Gesichter…

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Ein genialer Platz um Menschen und ihr Verhalten zu studieren… Interessant wie wenige es interessiert ob ältere Leute stehen oder nicht – werde ich alt weil mir so etwas auffällt? Oder ist es tatsächlich möglich, dass in der täglichen Routine des Arbeits- oder Schulweges die Höflichkeit und der Anstand verloren geht? Ist es einem irgendwann tatsächlich egal, weil man froh ist wenn man für sich selbst das Beste erreicht hat?

Und noch etwas ist mir aufgefallen und es ist mir noch nie so extrem aufgefallen wie in diesen engen Bahnabteilen – 90% aller S-Bahnfahrer haben entweder Kopfhörer im Ohr oder das Handy in der Hand, meistens sogar beides. Niemand spricht mit dem anderen, keiner achtet auf den anderen, komische Welt…

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Aber es ist trotzdem schön! Es ist witzig, dass es reicht seine Sitzposition zu verändern, um mindestens 2 Leute dazu zu animieren auf dich zuzuspringen weil sie deinen Platz wollen und es ist auch ein Vorteil, dass man jederzeit mies gelaunt sein kann und die Chance hat sich in der Stunde bis zur Arbeit und in der Stunde wieder zurück abzuregen.

Und dann gibt es auch noch diese extremen Situationen die an der Grenze zwischen lustig und peinlich sind und letztendlich dazu führen dass ich laut über mich selbst lachen muss – Erst vorgestern geschehen, als ich in der Bahn eingeschlafen bin und plötzlich aufwache weil mein Handy vibriert. Ich wache aber nicht nur auf, sondern ich springe auf, erkenne wo ich bin und lass mich unauffällig (so weit das dann noch möglich war) wieder fallen. schreckDas erste was ich dann wieder bewusst sehe ist das  Gesicht meines Gegenübers, der sich angesichts meines Gesichtsausdruckes und meiner privaten Actioneinlage kaputt lacht und auch den Rest der Fahrt immer wieder zu lachen anfängt wenn er nur in meine Richtung schaut. Ja manchmal lacht man über die anderen und manchmal überlegt bestimmt auch jemand ob er mich nicht filmen sollte 😉

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Ich habe ausserdem schon ewig nicht mehr soviel Zeit gehabt meine Zeitschriften tatsächlich ausführlich zu lesen und ich freue mich jeden Tag wieder wenn ich nach Hause fahre und die Berge sehe. Die Bergspitzen die in der Sonne glänzen, die Schneereste (jetzt vielleicht auch der Neuschnee…) Und das schöne ist, dass ich nicht im Auto sitze und einen Unfall riskiere während ich mir all das anschaue, sondern es absolut entspannt genießen kann und mir dann immer wieder denke: „What a wonderful world…“

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Aufgeben und loslegen…

Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn man klare Entscheidungen trifft…

Wenn du erkennst, dass dich etwas kaputt macht hast du zwei Möglichkeiten:

  1. Ertrage es
  2. Ändere es

Genau diese Regel gilt auch wenn es um das heikle Thema Mobbing geht. Es ist ein Thema, dem sich keiner gern stellt. Es gilt immer noch als Zeichen der Schwäche von Mobbing oder auch Burnout betroffen zu sein. Dabei ist weder das eine noch das andere ein Grund sich zu schämen – denn schämen sollten sich diejenigen die es tun und nicht diejenigen die es ertragen müssen…

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Es gibt Dinge im Leben die ich nie begreifen werde. Zu diesen Dingen gehört das Phänomen Mobbing. Ich werde nie verstehen können was manche Menschen dazu bewegt, andere bewusst zu mobben und ich frage mich oft, ob es ihnen bewusst ist, dass das was sie tun Mobbing ist?

Ich würde gern wissen wie so etwas beginnt, würde gern wissen wie es funktioniert wenn zwei sich zusammen tun um einen Dritten zu mobben – würde gern diesen tatsächlichen Ablauf sehen…

Sitzt man gemütlich in der Kantine bei Schnitzel und Pommes und beschließt dann Person X nicht mehr zu mögen und spricht man das auch direkt so aus? Also so wie früher in der Grundschule „Wir reden jetzt nicht mehr mit ihr und sagen auch nichts wenn sie was wissen will“? Oder ist das eine stille Übereinkunft in der einer sieht was der andere macht und dann der andere folgt?

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Was ist es für ein Gefühl wenn man dann erkennt, dass man denjenigen tatsächlich am wunden Punkt getroffen hat? Ist das wie Schiffe versenken? Freut man sich und setzt am nächsten vermuteten Schwachpunkt erneut an? Was fühlt man wenn man die Tränen von Person X sieht? Sind das die „Bonuspunkte“ im Spiel oder werden sie übersehen? Kann man Mitgefühl einfach so abschalten?

Ist das Ganze ein Spiel, das man aus einer Laune oder einer Wut heraus beginnt und dass dann eine Eigendynamik entwickelt? Bereut man manchmal dieses Spiel begonnen zu haben und weiß nur keinen Weg mehr das ganze zu stoppen ohne das „Gesicht zu verlieren“?

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Ist es einem „Mitläufer“ tatsächlich nicht möglich, aus diesem Kreislauf auszubrechen? Bestimmt die Angst selbst der nächste zu sein das Handeln? Ist das die fehlende Zivilcourage von der immer wieder gesprochen wird?

Ich weiß es nicht und vielleicht ist es auch besser es nicht zu wissen und es sich auch nicht vorstellen zu können…

Ich möchte nur eine Lanze brechen! Eine Lanze für all diejenigen die an sich selbst zweifeln, die eine Schuld an sich suchen, die überlegen was sie falsch gemacht haben – NICHTS – GAR NICHTS…

Ihr wart zur falschen Zeit am falschen Ort und seid auf Menschen getroffen denen der Respekt vor anderen fehlt. Ich bin keine Heilige, ich liebe es blöde Witze zu reißen, aber wenn man merkt dass man tatsächlich übers Ziel geschossen ist, muss man auch genügend Rückgrat haben um zu seinem Fehler zu stehen und sich zu entschuldigen.

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In unserer Gesellschaft ist kein Platz für Psychos und Weicheier. Die Arbeitswelt ist hart und man braucht harte Ellenbogen. Entschuldigt das alles? Der Konkurrenzkampf und der Leistungsdruck mögen belastend sein, aber meines Erachtens rechtfertigen sie nichts…

Man muss sich begreiflich machen, dass jeder Mensch – auch der Stärkste – seine Schwächen hat und im Umkehrschluss jeder Schwache genauso seine Stärken. Das bedeutet, dass es nicht zwangsläufig nur die Schwachen trifft, sondern meist diejenigen die nicht mit der Masse laufen oder diejenigen denen es gerade nicht so gut geht. Warum? Weil sie genau in diesem Moment sehr verletzlich sind.

Es könnte also jeden treffen und genau deshalb darf die Menschlichkeit nicht verloren gehen. Empathie und Mitgefühl dürfen nicht nur Worte sein. Ich kann mich an einen Spruch aus meiner Kindheit erinnern der hier perfekt passt:

„Was du nicht willst das man dir tu,

das füg auch keinem andrem zu…“

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Und es gibt auch noch ein Gedicht von Eugen Roth, dass ich euch ans Herz legen will:

Ein Mensch

“Ein Mensch, der sich sehr schlecht benahm, spürt zwar in tiefster Seele Scham. Jedoch, sofern er kein Gerechter, benimmt er fortan sich noch schlechter, weil du für seine falsche List ein wenn auch stummer Vorwurf bist.

Dies ist der Grundsatz, dem er huldigt: »Es klagt sich an, wer sich entschuldigt!« Auch ist ihm dieser Wahlspruch lieb: »Die beste Abwehr ist der Hieb!«

Und, da er sich einmal beleidigt, bleibt ihm nur, daß er sich verteidigt, indem er, sich in dir betrachtend, in dir sein Spiegelbild verachtend, dasselbe zielbewußt verrucht endgültig zu zertrümmern sucht.”

-Eugen Roth-

Einfach nur überleben oder wirklich leben? – Teil II.

In den meisten von uns brennt noch dieser Funke, dieses Lebensfeuer, dieser Gedanke dass irgendwann der Tag kommen wird und allein die Tatsache, dass wir diesen Gedanken haben, bringt uns dazu das wir anfangen wieder zu träumen, unseren Träumen nachzugehen und unsere Alltagsmuster zu durchbrechen.

Wir beginnen wieder – manchmal auch zum ersten Mal in unserem Leben – uns um die Dinge zu kümmern die wir lieben und entdecken dabei auch gleichzeitig die Dinge die wir hassen…

Wir beginnen ganz vorsichtig zu träumen und so beginnen wir auch – ebenso vorsichtig – die Dinge um uns herum in Frage zu stellen. Wir fragen uns wie es wäre sich über die Grenzen von Routine, Vorschriften, Anstand und Moral hinwegzusetzen und auch über den Satz „Das macht man nicht“ denn wir sind nicht „man“, wir sind „wir“, wir sind etwas besonderes und je länger wir darüber nachdenken umso mehr erkennen wir den Wert der dahinter steckt und auch den Wert den wir uns selbst haben sollten!

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Die „Anderen“ unter ihnen auch „man“ stehen um dich herum und sehen dir zu…

Sie versuchen herauszufinden, warum du auf einmal so anders bist. Je mutiger, kreativer, fordernder und abenteuerlicher du anfängst zu leben desto mehr erstarren sie. Sie können dich nicht mehr verstehen, denn das was sie sehen macht ihnen Angst…

Aber mit einem gewissen Abstand folgen sie dir weiter und irgendwann kommst du an eine Gabelung. Du hast für dich erkannt, dass es nicht mehr die Hauptstraße sein muss, der du folgen willst und so nimmst du die andere Richtung. Damit stellst du „man“ und die „anderen“ vor eine schwere Wahl. Sollen sie weiter geradeaus fahren, wie sie es immer getan haben? Sollen Sie dich weiterhin verurteilen und in ihrem eigenen, vermeintlich sicheren, Leben bleiben oder sollen sie über ihren Schatten springen? Mit dir abbiegen auf eine Straße die niemand kennt und sollen Sie anfangen ihre eigenen Träume wieder aus den Kisten zu holen?

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Es ist egal wie sich jemand entscheidet, denn niemand von uns kann sagen was richtig und was falsch ist. Das liegt daran, dass es vielleicht kein richtig und kein falsch gibt. Niemand muss in deinen Schuhen gehen und niemand muss dein Leben leben ABER wahre Größe zeigen all diejenigen, die wohlwollend und offen lächeln und uns aus ehrlichem Herzen sagen: „Viel Spaß“ .

Es liegt an uns, das Leben in die eigenen Hände zu nehmen und unsere Träume wahr werden zu lassen. Es liegt an uns Wege zu gehen, die neu und aufregend und vielleicht auch manchmal unbequem sind. Vielleicht sind diese Wege auch nicht immer die richtigen Wegen, aber was haben wir zu verlieren? Es liegt immer nur an uns…

Genieße dein Leben und mach was du machen willst, oder wie meine Tochter immer sagt „…so wie du es spürst“. Egal was es auch ist, stell nur eins sicher: Stell sicher, dass es wirklich das ist was du machen willst und nicht das was „jemand“, die „anderen“ oder unser Freund „man“ von dir erwartet.

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Rechne mit Rückschlägen und Niederlagen, denn nicht alles wird so funktionieren wie du es dir vorstellt. Aber wie sagt der alte Spruch von Bertold Brecht?

„Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.“

Versuche nicht alles zu analysieren, sondern lebe einfach nur. Du wirst festellen, dass du dich in manchen Dingen und Menschen geirrt hast, aber das ist nicht wichtig. Nimm es als Erfahrung und ohne Groll mit und lächle in den neuen Tag, denn wie schon Dale Carnegie gesag hat:

„Ein kluger Mann fängt jeden Tag wie ein neues Leben an“ 

Dein Leben wartet auf dich. Es wartet auf dich an jedem Ort der Welt und es will das du es lebst.

Also entscheide dich: Leben oder Überleben – Du hast die Wahl…

Einfach nur überleben oder wirklich leben? – Teil I.

Irgendwann wachst du auf, ziehst den Vorhang zur Seite und erkennst, dass alles nur eine Fassade ist. Du merkst, dass es dir nicht mehr reicht dein gut organisiertes Leben zu führen und du merkst auch, dass die Menschen die dich ständig ermahnen „vernünftig“ zu sein und die Dinge „realistisch“ zu sehen, genau die Menschen sind, die sich gefangen in ihrem Leben fühlen.

Es sind dieselben Menschen die sich Bücher wie „Sag nicht Ja, wenn du Nein sagen willst“ kaufen und sich Serien über verrückte Aussteiger ansehen. Und obwohl sie es niemals zugeben würden, beneiden sie genau diese Menschen um den Mut und den Schuss Irrsinn der es ihnen ermöglicht ein Abenteuer einzugehen. All das Geschwätz über Dinge die man beachten soll und die Unvernunft die so eine Entscheidung mit sich bringt ist eigentlich nur eine Drohung, ein Bluff damit wir es nicht wagen den ersten Schritt in eine neue Zukunft zu gehen, die so nah vor uns liegt.

Aber ganz egal was sie sagen, wenn das Umdenken in dir begonnen hat, wird es niemand mehr aufhalten können. Nicht einmal du selbst kannst es stoppen. Warum? Weil du eins erkannt hast: Es gibt einen Unterschied zwischen Leben und Überleben und das Überleben reicht dir nicht mehr…

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Es braucht mehr als den Herzschlag um am Leben zu sein, lebendig zu sein und sich auch so zu fühlen. Das sind nicht nur ein stabiler Blutdruck und funktionierende Vitalfunktionen. Leben bedeutet lebendig zu sein, mit all unseren Leidenschaften und unserer Liebe zu all den Dingen die unserem Leben erst einen Sinn geben.

Du bist überzeugt davon, dass dich das alles nicht betrifft? Dann stell dir bitte folgende Fragen und beantworte sie ehrlich:

  1. Wachst du morgens auf und fühlst dich wirklich zufrieden?
  2. Fühlst du die Aufregung über all die Dinge die dich noch erwarten?
  3. Kannst du es kaum erwarten in den neuen Tag zu gehen?
  4. Schläfst du abends glücklich und zufrieden ein, wenn du an den vergangenen Tag denkst?

Wenn du jede dieser Fragen mit einem ehrlichen „JA“ beantworten kannst, gratuliere! Du kannst hier mit dem Lesen aufhören!

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Doch es gibt viele die denken, dass das Leben festgeschrieben ist und das man nichts ändern kann. Sie denken, dass sie ihr Leben nicht beeinflussen können, sondern sehen es als etwas, das uns passiert und genau diese Einstellung ist ein ganz deutliches Zeichen dafür, dass sie nicht mehr am Leben sind…

Ihre Herzen schlagen, aber sie haben aufgehört an ihre Träume zu glauben und sie haben aufgehört sie verwirklichen zu wollen. Sie haben sich ihren eigenen Sarg gemacht und nennen ihn „das Leben“

Willkommen in der Hölle kann ich da nur sagen…

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Teil II folgt…

Kopf lüften…

Es gibt Tage, an denen du nicht mehr weißt wo dir der Kopf steht, 1000 Gedanken gehen dir durch den Kopf und du willst einfach nur abschalten – aber dein Unterbewusstsein macht dir einen Strich durch die Rechnung…

Und so kreisen deine Gedanken weiterhin um Probleme mit den Kollegen, unerledigte Aufgaben, Entscheidungen die anstehen und die du nicht treffen kannst, weil dein Kopf nicht mehr in der Lage ist auch nur über eine einzige Sache sinnvoll und zielführend nachzudenken.

Jetzt wäre es doch perfekt eine Methode zu haben um den Kopf freizubekommen. Damit meine ich nicht, sich abzulenken und alles zu vergessen, sondern eine Methode um den Kopf wieder frei zu bekommen und so eine Basis zu schaffen, die es uns möglich macht, klare Gedanken fassen zu können und somit auch wieder richtige Entscheidungen treffen zu können.

Unmöglich denkst du? Ich glaube nicht – Ich glaube dass jeder von uns eine Möglichkeit finden kann um sich selbst wieder zur Ruhe zu bringen und das Gedanken-Wirrwarr im Kopf auszuschalten. Nicht bei jedem wird die selbe Methode wirken und nicht immer wird sie gleich gut funktionieren ABER unser Gehirn lässt sich leicht konditionieren und man kann es sich tatsächlich antrainieren bei bestimmten Tätigkeiten abzuschalten.

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3 einfache Möglichkeiten will ich euch hier aufzeigen und es sind nur drei von vielen, denn manchmal reicht ein kleiner Anstoß um selbst wieder handeln zu können…

  1. Keep it simple – die Einfachheit der Dinge

Ein ganz einfacher Weg um abzuschalten ist es, ganz banale Dinge zu erledigen. Dabei ist es egal ob ihr Geschirr spült, mit dem Staubsauger durch die Wohnung geht, Staub wischt oder Wäsche bügelt – Die Konzentration auf diese einfachen Tätigkeiten hilft abzuschalten. Während du deine Aufmerksamkeit auf diese Dinge lenkst, wirst du merken dass du auf einmal den Kopf frei bekommst. Du nimmst den Druck von deinen Schultern und nutzt außerdem deine Zeit für Dinge die sowieso irgendwann gemacht werden müssen. Nimm dir ganz bewusst die Zeit dein Geschirr zu spülen, obwohl du einen Geschirrspüler hast. Das ist deine Zeit, in der du eine Aufgabe erledigst – und der Rest der Welt kann dir in diesem Moment einfach vollkommen egal sein…

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2. Familienbande… 

In Zeiten in denen wir ständig „online“ mit allen möglichen und unmöglichen Leuten verbunden sind, tut es gut auch mal „reale“ Menschen um sich zu haben. Egal ob es die Familie oder Freunde sind – Menschen denen wir vertrauen können, tun uns gut. Bei Ihnen können wir aufhören uns zu verstellen und ganz wir selbst sein. Das gibt uns die Möglichkeit ganz offen über Dinge zu reden die uns belasten. Wir können uns aufregen und schimpfen und wenn nötig auch mal weinen und ihr werdet sehen: Genauso schnell wie eure Emotionen hochgekocht sind, kommen sie auch wieder runter. Warum? Weil man meistens keinen Rat braucht und auch niemanden der die Welt für einen verändert, sondern einfach jemanden der zuhört. Menschen denen du am Herzen liegst, verstehen das und lassen dich einfach reden und wenn sie dir einen Rat geben sollen, haben sie auch den Mut dir zu sagen ob du vielleicht auch deinen Beitrag zu einer Situation geleistet hast…

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  1. Sport macht den Kopf frei 

Aus der Forschung weiß man, dass beim Sport ein natürliches Antidepressivum ausgeschüttet wird. Ebenso weiß man, dass man beim Sport Endorphine –  also Glückshormone – ausschüttet und wie so oft gibt es auch hier wieder eine Studie mit Mäusen. Diese Studie zeigte, dass Mäuse mit Laufrad im Stall einen höheren Antrieb hatten und nicht so schnell demotiviert waren wie die Mäuse ohne Laufmöglichkeit. (Die Frage woher man wissen kann wann eine Maus demotiviert ist oder nicht heben wir uns jetzt mal auf…)

Im Gehirns der „sportlichen“ Mäusen wurde eine Veränderung entdeckt und zwar in dem Bereich, der sich besonders bei Depressionen verändert. Das Prinzip funktioniert anscheinend auch bei Menschen, denn hier konnte man in Studien nachweisen, dass regelmäßiger Sport bei 60 % der Kranken dieselbe Wirkung hatte wie ein Antidepressiva (das übrigens auch nur bei 69% half) und dass die Wirkung auch noch 6 Monate nach Beendigung der Studie anhielt.

Abgesehen von allen Forschungen und Studien ist eines ganz klar: Beim Sport atmen wir tiefer und versorgen unseren Körper mit mehr Sauerstoff. Dadurch bringen wir natürlich unseren Kreislauf in Schwung. Es muss nicht gleich ein Marathon sein den man anstrebt, jeder Sport ist geeignet und somit die Möglichkeiten breitgefächert. Manchmal reicht schon ein Spaziergang um auf „andere Gedanken“ zu kommen…

Ich persönlich habe in diesem Jahr das Skifahren für mich entdeckt. Wenn man an der frischen Luft ist, seinen Blick über die traumhafte Aussicht schweifen lässt und seine Konzentration komplett auf die korrekte Ausführung der Technik legt, hat man keinen Platz mehr für Chaos im Kopf…

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Kopf hoch und lächeln…

Es gibt immer wieder Tage an denen ich mich frage, ob manche Menschen einfach als „stark“ gebucht sind. Also ob diese Menschen keine Schwächen haben dürfen und wenn sie die doch einmal haben ob das vergleichbar ist mit einem Werksfehler bei dem die fehlerhaften Teile wieder zurückgerufen werden?

Jeder von uns hat diese eine Person im Freundeskreis, die Person die immer stark ist. Die über deren blöde Sprüche wir lachen können und die so herrlich witzig und zynisch ist. Die Person die auf jede Bemerkung mit dem passenden Spruch kontert und die uns immer aufmuntern kann wenn etwas schief läuft. Kennzeichnender Ausspruch dieser Menschen ist so etwas wie „…das wird schon wieder“ oder „…ist egal“ oder auch sehr beliebt „…irgendwie geht es immer weiter“

Wenn diesen Menschen etwas schlimmes passiert, beuteln sie sich kurz ab und machen wie gewohnt weiter. Immer mit einem Lächeln im Gesicht. Absolute Stehaufmännchen…

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Im Nachhinein erkennt man oft, dass sie recht haben – irgendwie geht es immer weiter.

Diese Leute sind so unglaublich positiv, die haben immer Glück und wir bewundern und hassen sie gleichzeitig dafür. Alles für das jeder andere hart arbeiten muss wird ihnen geschenkt. Symphatien kommen ihnen entgegen und sie kommen in jeder Gesellschaft zurecht – bewundernswert…

ABER

Dann kommt dieser eine Tag an dem unser Weltbild ins Wanken kommt! Warum? Weil die perfekte Fassade des Superhelden Risse bekommt. Dieses Sinnbild der guten Laune und der „positiv Vibrations“ ist ein Häufchen Elend. Jammert rum, lamentiert und beklagt sein Schicksal aus Gründen die wir lächerlich finden…

Warum können wir es nicht ertragen wenn genau diese Menschen auf einmal Schwäche zeigen? Warum macht es uns wütend und warum reagieren wir mit Unverständnis und Ärger?

Hat es vielleicht damit zu tun dass es uns erschreckt das diese Leute auch verletzlich sind, weil uns dann vor Augen geführt wird dass es keine Ausnahmen gibt und das Schicksal willkürlich die Karten verteilt? Oder vielleicht auch weil sie unser Halt sind, den wir brauchen damit wir abgelenkt und fröhlich sind und damit wir positive Energie tanken können?

Egal ob Siegfried oder Achilles, sie alle hatten eine Stelle an der sie verletzlich waren. Eine Stelle die sie zu Fall brachte. Bei unseren privaten Helden wollen wir das aber nicht wahrhaben. Sie müssen stark sein, damit wir schwach sein können und wenn sie es nicht mehr sind haben wir das Gefühl dass sie uns mit ihrem Elend in die Tiefe ziehen.

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Würde sich jemand einen Film über Superman anschauen wenn der schlecht gelaunt und gestresst wäre? Oder seine Zähne der Zahnfee mitgeben wenn man wüsste dass sie mit Mitte 20 ein Gebiss bekommen hat, weil sie Angst vor dem Zahnarzt hatte?

Willkommen im Leben und willkommen bei der großen,

überraschenden Erkenntnis dass wir alle nur Menschen

und keine Superhelden sind…

Vielleicht ist der Kollege nur so witzig und selbstbewusst weil er hinter dem Witz den Schmerz seiner Seele besser verstecken kann? Und vielleicht setzt sich die taffe, eiskalte Geschäftsfrau jeden Morgen mühsam mit dem Make-up ihre Maske auf, damit keiner sieht wie viel Angst sie vor dem Leben hat? Und vielleicht hat vielen von ihnen das Leben schon mehr als einmal gezeigt hat das es definitiv ein Superlativ für „schlimm“ gibt? Vielleicht sollten wir nicht verlangen dass sich jemand zusammenreißt, weil jeder Zeit braucht um mit den Dingen fertig zu werden?

Vielleicht, vielleicht, vielleicht…

Vielleicht reicht es auch die Augen zu schließen und ein bisschen zu warten um dann wieder zu sehen was man sehen will:

Einen Superhelden – stark und unverletzlich…

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